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Airbag

Als Airbag (aus englisch air bag, wörtlich Luftsack), Aufprallkissen (kurz Prallkissen) oder SRS (Supplemental Restraint System, engl. für Ergänzendes Rückhaltesystem) wird in der Regel ein Teil des Insassenrückhaltesystems von Kraftfahrzeugen und Flugzeugen bezeichnet.

Ein Airbag wird auch bei anderen Systemen wie dem Airbaglandesystem oder dem Lawinenairbag verwendet. Der Airbag im Kraftfahrzeug besteht aus einem Kunststoffsack, der sich bei einem Unfall innerhalb von 20 bis 50 Millisekunden mit einem lauten Knall zwischen dem Insassen und Teilen des Fahrzeuginnenraumes entfaltet.

Dadurch wird verhindert, dass der Insasse gegen harte Teile des Innenraumes wie Lenkrad oder Armaturenbrett prallt. Das Airbagsystem wird nur durch starke negative Beschleunigungswerte ausgelöst, jenseits von Werten, wie sie alleine durch eine Vollbremsung erreicht werden. Fahrzeuge können mit einer Vielzahl von Airbags ausgerüstet sein. Je nach Fahrzeugverzögerung und Kollisionswinkel werden nur bestimmte Airbags ausgelöst.

In den Industriestaaten gehören Frontairbags, Seitenairbags und Kopfairbags meist zur Serienausstattung neuer Personenkraftwagen. Kleintransporter werden meist serienmäßig mit einem Fahrerairbag ausgestattet, während er bei schweren Nutzfahrzeugen vereinzelt gegen Aufpreis erhältlich ist.

Der Airbag ist kein Ersatz für den Sicherheitsgurt, sondern nur eine Ergänzung. Die Statistik zeigt, dass der Gurt weiterhin der Hauptlebensretter bei Autounfällen ist.

 

 

Die Massenmotorisierung brachte es – auch angesichts des ständig steigenden Leistungsvermögens der PKW – mit sich, dass sich die Zahl schwerer und tödlich verlaufender Unfälle ständig erhöhte. Zunächst wurden verschiedene, teilweise abstruse Möglichkeiten eines wirksamen Aufprallschutzes entworfen. So skizzierte Manfred von Ardenne Fahrzeuge mit „innerem Bremsweg“ bei denen sich verschiebende Sitze die Aufprallenergie abdämpfen und die Insassen mit Blickrichtung nach hinten sitzen sollten, um im Falle eines Frontalaufpralls weich in die Sitze gedrückt zu werden. Dabei blieb es jedoch meist bei theoretischen Überlegungen. Anders der Münchner Ingenieur und Erfinder Walter Linderer, er meldete bereits 1951 ein Airbag-System als Patent an. Das Deutsche Patentamt erteilte daraufhin am 6. Oktober 1951 das Patent DE 896312 über eine „Einrichtung zum Schutze von in Fahrzeugen befindlichen Personen gegen Verletzungen bei Zusammenstößen“. Walter Linderer gilt deshalb als einer der Erfinder und Urvater des Airbags. In den USA erhielt John W. Hetrick 1953 ein ähnliches Patent. Diese frühen durch Pressluft ausgelösten Airbags waren allerdings ineffizient; sie bliesen sich zu langsam auf und verfügten noch nicht über ausreichende Sensor- und Auslösetechnik. Mit einem 1968 in den USA vorgestellten System gilt Allen K. Breed (Breed Technologies) als Pionier der modernen Airbag-Technik.

Aufgrund der weltweit stark steigenden Zahl schwerer Verkehrsunfälle mit Personenschaden verkündete US-Präsident Lyndon B. Johnson in den 60er Jahren, man würde zukünftig keine unsicheren Fahrzeuge mehr dulden. Das 1966 neu geschaffene Verkehrsministerium der Vereinigten Staaten (United States Department of Transportation – DOT) forderte daraufhin in einem 1969 verabschiedeten Gesetzespaket, automatische Insassenschutzsysteme ab dem 1. Januar 1973 für Neuwagen verbindlich vorzuschreiben.

Vor diesem Hintergrund entwickelten die Autohersteller verschiedene Lösungsansätze. General Motors entschied sich für ein Airbagsystem, das unter dem Namen „Air Cushion Restraint System“ (ACRS) ab 1974 gegen Aufpreis erhältlich war. Es wurde unter anderem in den Fahrzeugen Oldsmobile Toronado, Oldsmobile 88, Oldsmobile 98, Buick Electra, Buick LeSabre, Buick Riviera und den meisten Cadillac-Modellen angeboten. Es handelte sich um ein Airbagsystem mit Fahrer- und Beifahrerairbag. Der Fahrerairbag wurde mittels pyrotechnischem Gasgenerator gefüllt, für den Beifahrerairbag wurde ein zweistufiger Hybridgasgenerator verwendet. General Motors hatte geplant, jährlich 100.000 Fahrzeuge mit dieser Option zu verkaufen; sie wurde jedoch weniger als 10.000 Mal bestellt. Aufgrund dieses Misserfolges wurde das System 1976 wieder vom Markt genommen.

In den USA wurde 1997 der Einbau von Front-Airbags für Fahrer und Beifahrer bei Neufahrzeugen gesetzlich vorgeschrieben. Für SUV und Vans trat die Vorschrift ein Jahr später in Kraft. Die Regelung ist Teil der Federal Motor Vehicle Safety Standards (FMVSS).

Erstes deutsches Auto mit einem Airbag war 1981 der Mercedes-Benz W 126 (S-Klasse). Die Kombination aus Fahrer-Airbag und Beifahrer-Gurtstraffer war zunächst ausschließlich gegen Aufpreis in der Baureihe 126 erhältlich. Das System wurde von der Aschaffenburger Petri AG (2000 bis 2012 Takata-Petri, seit 2012 TAKATA AG) hergestellt. Kurze Zeit später folgte der Einsatz auch im Mercedes-Benz W123.

In den folgenden Jahren statteten auch andere Fahrzeughersteller ihre Fahrzeuge mit Airbagsystemen aus. Anfangs wurden die meisten Fahrzeuge lediglich mit einem Fahrer-Airbag im Lenkrad ausgerüstet. Seit den späten 1980ern wurden zunehmend auch Airbags für Beifahrer verbaut. Ab Mitte der 1990er Jahre kamen weitere Airbagsysteme dazu. Den ersten Seitenairbag gab es im Jahre 1994 im Volvo 850, den ersten Knieairbag 1996 im Kia Sportage. 1997 führte BMW mit dem ITS den ersten Kopfairbag für Vordersitzpassagiere ein, 1998 gab es die ersten seitlichen Vorhangairbags für Vorder- und Rücksitz im Volvo S80. Im Jahre 2010 wurde ein Gurtairbag im Lexus LFA vorgestellt und 2012 ein Fußgängerairbag im Volvo V40.

Seit 2001 werden Airbagsysteme auch in Flugzeugen (Verkehrsmaschinen und Sportflugzeugen) verbaut.

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