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Allradantrieb

Der Allradantrieb (umgangssprachlich kurz Allrad genannt) ist eine Antriebsart von Fahrzeugen, bei der die Antriebskraft – im Gegensatz zum Front- oder Hinterradantrieb – an alle bodenberührenden Räder geleitet wird.

Weitere und teilweise weltweit gebräuchliche Bezeichnungen für den Allradantrieb sind AWD (All Wheel Drive) sowie bezogen auf vierrädrige Fahrzeuge 4×4 (englisch Four by Four) und 4WD (Four Wheel Drive). In den Vereinigten Staaten gab es (1909–2009) die Four Wheel Drive Automobile Company (FWD), als Antriebsschema wird die Abkürzung „FWD“ jedoch als Front-Wheel Drive (deutsch Vorderradantrieb) verstanden.

Allradantrieb wird bei praktisch allen Arten von Landfahrzeugen eingesetzt, die für den Einsatz abseits befestigter Straßen entwickelt sind. Dazu gehören unter anderem Pkw, Lkw, Baumaschinen, landwirtschaftliche Maschinen und Quads. Bei Pkw wurde der Allradantrieb lange Zeit fast ausschließlich zur Gewährleistung der Geländegängigkeit von Geländewagen genutzt: Seit Mitte der 1980er Jahre wird er des Weiteren zur Verbesserung der Fahrdynamik im Grenzbereich genutzt. Unabhängig davon wird der Allradantrieb in Pkw vermarktet, wo der technische Vorteil nicht benötigt wird.

Ein Allradantrieb wird in Fahrzeugen aus verschiedenen Gründen eingesetzt. Früher wie heute dient er zur Erhöhung der Traktion und um eine gewisse Geländegängigkeit überhaupt erst zu ermöglichen, doch kam vor einigen Jahren der Einsatz auf der Straße zur Verbesserung des Fahrverhaltens hinzu. Durch den Antrieb aller bodenberührenden Räder wird das ganze Fahrzeuggewicht genutzt, die Antriebskraft über die Haftreibung auf den Boden zu übertragen und so der Schlupf jedes einzelnen Rades verringert. Allradantrieb wird häufig in Fahrzeugen verwendet, die für das Fahren in schwierigem Gelände oder auf unbefestigten Wegen konzipiert wurden.

Außer in Geländewagen wird der Allradantrieb in Straßenfahrzeugen eingesetzt. Hier bietet der Allradantrieb durch die erhöhte Traktion die Möglichkeit, mehr Motorleistung auf die Straße zu übertragen und den Vorteil einer verbesserten Fahrstabilität. Durch einen geeigneten Aufbau und die Verteilung der Antriebsmomente zwischen den Achsen wird häufig dem allradgetriebenen Fahrzeug ein ähnliches Verhalten diktiert wie dem einachsig angetriebenen Wagen. Es ist so möglich, ein heckdominantes Fahrverhalten (Übersteuern im Grenzbereich), ein neutrales Verhalten oder ein frontdominantes Fahrverhalten (Untersteuern im Grenzbereich) zu realisieren.

Allgemein wird der Grenzbereich leichter beherrschbar gegenüber Fahrzeugen mit Front- oder Heckantrieb. Nahe an den physikalischen Grenzen, typischerweise dem sehr schnellen Durchfahren einer Kurve, kann ein Fahrzeug mit Allradantrieb ohne ausreichende Erfahrung leichter zu beherrschen sein als ein Fahrzeug mit konventionellem Antrieb, da es relativ neutrale Fahreigenschaften hat. Das bedeutet, dass das Fahrzeug weder über- noch untersteuert. Mit der zunehmenden Verbreitung von Fahrdynamikregelungen (ESP) verringert sich dieser Vorteil.

Fahrzeuge mit Allradantrieb haben meist Front- oder Heckmotor, da er in Mittelmotor-Fahrzeugen (hauptsächlich Sport- oder Rennwagen) wegen des begrenzten Bauraums schwierig zu realisieren und somit kostspielig ist. Fahrzeuge mit Allradantrieb und Mittelmotor sind teure Supersportwagen wie die Lamborghini-Modelle Huracán und Aventador, der Bugatti Veyron und der Audi R8. Bei einem quer eingebauten Frontmotor ist ein Allradantrieb schwer zu verwirklichen, aber nicht weil der Motor im Weg ist, sondern weil das Antriebsmoment umgelenkt werden muss.

Nachteile des Allradantriebs sind das durch ihn selbst bedingte erhöhte Fahrzeuggewicht, die höheren Produktionskosten, ein gewisser Mehrverbrauch und gelegentlich kleinere Kofferräume. Ferner kann der Allradantrieb, gerade auf nassen, vereisten oder verschneiten Fahrbahnen, schnell ein falsches Sicherheitsgefühl suggerieren. Mit Allradantrieb hat das Fahrzeug zwar eine bessere Traktion, aber zum Bremsen verwenden alle Fahrzeuge, ob mit oder ohne Allradantrieb, immer alle Räder, so dass Allradfahrzeuge keine kürzeren Bremswege haben. Außerdem reduziert eine Übertragung von Antriebskraft über die gelenkten Räder die verbleibende Haftung für Seitenführungskräfte, was im Grenzbereich ein früheres Ausbrechen aus der Kurve bewirken kann.

Neben den Geländewagen haben oft auch nicht geländegängige Fahrzeugtypen, darunter sogar Sportwagen aus Gründen der erhöhten Traktion und Fahrsicherheit, oder auch wegen besserer Vermarktungsmöglichkeiten Allradantrieb. Am häufigsten anzutreffen ist der Allradantrieb jedoch bei Geländewagen, SUVs und Lkw sowie bei Traktoren.

Bei Straßenfahrzeugen erfreut sich der Allradantrieb besonders in der oberen Mittelklasse immer größerer Beliebtheit. Bei einigen Fahrzeugherstellern wird er eingesetzt, um die Nachteile des Frontantriebs der Serienmodelle bei immer stärker werdenden Motorleistungen auszugleichen. Auch wenn in dieser Fahrzeugklasse der Hinterradantrieb mit über 60 Prozent der zugelassenen Fahrzeuge vorherrscht, werden zunehmend diese Modelle mit Allradantrieb ausgestattet. Ein Beispiel hierfür ist die E-Klasse der Baureihe W211. Der Anteil der Fahrzeuge mit Allradantrieb von Daimler unter der Marke Mercedes-Benz liegt bei über zehn Prozent (Stand 2005).

Der Anteil der Fahrzeuge dieser Fahrzeugklasse mit Allradantrieb stieg insgesamt von 2002 bis 2004 von sieben auf zwölf Prozent.

Einige Großserienmodelle (z. B. VW Golf oder Caddy, Fiat Panda, Renault Kangoo) werden ebenfalls in einer Variante mit Allradantrieb (und teils leicht erhöhter Bodenfreiheit) angeboten. Diese Fahrzeuge dienen zum Beispiel als Firmenfahrzeuge bei häufigen Einsätzen auf schlechten Wegstrecken wie Feld- und Waldwegen.

In den letzten Jahren wurde der Allradantrieb durch eine elektronische Steuerung ergänzt, die schlupfabhängig die Kraftverteilung auf die Räder individuell regelt, z. B. bei der vierten Generation der Haldex-Kupplung, die im Saab 9-3 XWD eingeführt wurde.

Im Rahmen alternative Antriebskonzepte wie in Hybridfahrzeugen werden z. B. die Vorderräder herkömmlich mit dem Verbrennungsmotor und die Hinterräder mit Elektromotoren angetrieben. Hieraus ist bei entsprechender Ansteuerung ebenfalls ein Allradantrieb darstellbar.

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