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Bugatti Chiron (2016-)
Der Bugatti Chiron ist ein deutsch-französischer Supersportwagen des französischen Automobilherstellers Bugatti Automobiles SAS, der in Wolfsburg von der Bugatti Engineering GmbH entwickelt wurde und auf einen technischen Entwurf von Bugatti Chef-Ingenieur Frank Götzke zurückgeht.
Benannt ist er nach dem monegassischen Rennfahrer Louis Chiron. Am 29. Februar 2016 wurde er als Nachfolger des Veyron auf dem 86. Genfer Auto-Salon vorgestellt.
Der Chiron hat einen Mittelmotor mit 16 Zylindern und 1103 kW (1500 PS); der damit rund 50 % mehr als der Motor des Veyron 16.4 leistet. Der auch als W-Motor bezeichnete Doppel-V-Motor mit zwei VR8-Zylinderbänken hat acht Liter Hubraum und vier Turbolader, die in zwei Registern geschaltet sind. Bei niedrigen Drehzahlen arbeiten nur zwei Turbolader, bei etwa 3800 Umdrehungen pro Minute werden die beiden anderen zugeschaltet. Die Turbolader sind dabei im Vergleich zum Vorgängermotor des Veyron um 69 % größer ausgeführt. Dadurch ergibt sich ein verbessertes Ansprechverhalten des Motors und mit dem maximalen Drehmoment von 1600 Newtonmeter zwischen 2000 und 6000 Umdrehungen pro Minute eine lineare Leistungscharakteristik.
Über Telemetrie, die gegenüber dem Vorgänger weiterentwickelt wurde, kann Bugatti an seinem Firmensitz bei jedem Fahrzeug in Echtzeit Diagnosen stellen.
Die Form der Karosserie des Chiron gleicht weitgehend der des Vision Gran Turismo. Der Preis des auf 500 Exemplare limitierten Supersportwagens liegt ohne Steuern bei 2,4 Millionen Euro.
Die Federung des Chiron ist adaptiv, das heißt die Kennlinien von Federung und Stoßdämpfern können über einen Schalter am Lenkrad verstellt werden. Es gibt vier Fahrmodi: „EB“ (für „Ettore Bugatti“, Automatikmodus), „Lift“ (erhöht die Bodenfreiheit zum Überfahren von Kanten, bis 50 km/h), „Handling“ (für die Rennstrecke) und „Autobahn“.
Die Bremsanlage ist mit Bremsscheiben aus keramischem, mit Kohlenstofffasern verstärktem Siliziumkarbid (CSiC) versehen. Sie haben einen Durchmesser von 420 mm vorn und 400 mm hinten und sind damit zwei Zentimeter größer als im Veyron. Die Bremssättel aus Titan haben vorn acht und hinten sechs Kolben. Zusätzlich stellt sich beim Bremsen der Heckflügel auf und wirkt als Luftbremse. Dadurch erhöht sich der Luftwiderstand beim Bremsen bei Höchstgeschwindigkeit um 75 %.
Der Chiron hat einen sogenannten „Easy-To-Drift“-Modus. Der Fahrer wird dabei auf Knopfdruck beim Driften unterstützt.
Seit August 2018 ist der Chiron auch mit einem Sky-View genannten Dach erhältlich. Es umfasst zwei feste Glaseinsätze mit jeweils 65 Zentimeter Länge und 44 Zentimeter Breite. Außerdem wird durch dieses Dach die Kopffreiheit um 2,7 Zentimeter erhöht.
Die Höchstgeschwindigkeit des Bugatti Chiron ist ab Werk elektronisch auf 420 km/h abgeregelt. Diese Schranke kann allerdings deaktiviert werden. Inzwischen gibt es verschiedene Videomitschnitte von Fahrten deutlich jenseits der 420 km/h, so dass der Bugatti Chiron zumindest inoffiziell als schnellster Serienwagen der Welt gelten darf. Die rechnerisch erreichbare Höchstgeschwindigkeit liegt bei 463 km/h.
Um die Höchstgeschwindigkeit von 420 km/h zu erreichen, muss – wie beim Vorgänger Veyron – ein zweiter Schlüssel verwendet werden, der das Fahrzeug in den Modus Top Speed schaltet. In den Modi Handling und Autobahn ist die Geschwindigkeit auf maximal 380 km/h begrenzt.
Der Bugatti Chiron setzte als erstes Serienfahrzeug den Rekord für die schnellste Fahrt von 0 auf 400 km/h und wieder zum Stillstand. Der ehemalige Formel-1-Fahrer Juan Pablo Montoya benötigte dafür im September 2017 auf der Teststrecke Ehra-Lessien des Volkswagen-Konzerns 41,96 Sekunden.
Am 2. September 2019 veröffentlichten Bugatti und Top Gear jeweils YouTube-Videos, in denen der Bugatti Chiron als erstes Fahrzeug mit Straßenzulassung die 300-mph-Marke mit 304,77 mph (490,48 km/h) durchbricht. Die Beschreibung des Top-Gear-Videos gibt an, dass der Rekord bereits am 2. August 2019 aufgestellt wurde. Der Rekord gelang mit einem Vorproduktionsfahrzeug des neuen, auf 30 Exemplare limitierten Bugatti Chiron Super Sport und wurde von Andy Wallace auf dem Testgelände Ehra-Lessien aufgestellt.
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