Der Smart Forfour (engl.: „für vier“; forfour als Marketingschreibweise; intern: W 454) ist ein fünftüriges, vier- bzw. auf Wunsch fünfsitziges Kleinwagenmodell der Marke Smart. Mit dem Modell erweiterte der Hersteller seine Produktpalette erstmals um ein Automobil mit mehr als zwei Sitzplätzen. Der Verkauf des Fünfsitzers startete im April 2004. Das Fahrzeug wurde gemeinsam mit der ebenfalls 2004 gestarteten 6. Generation des Mitsubishi Colt entwickelt, mit dem sich der Forfour Plattform und technische Komponenten teilte. Insgesamt waren bei beiden Fahrzeugen etwa 40 Prozent aller Teile identisch. Bis zu seiner Produktionseinstellung im Juli 2006 wurde der Forfour bei der Mitsubishi-Tochter Netherlands Car B.V. (NedCar) in Born (Niederlande) gebaut.
EUFAB 16118 Ganzgarage speziell für Smart
Technische Daten
Der Forfour ist 3,75 Meter lang und bietet ein ESP mit ABS serienmäßig. Die Modelle bis einschließlich zum Jahr 2005 sind mit vier Scheibenbremsen ausgestattet. Beim Modell 2006 wurden jedoch hinten Trommelbremsen eingebaut. Er hat ein Kofferraumvolumen von etwa 270 Litern. Durch Umklappen der Vordersitzlehnen entsteht zusammen mit den Rücksitzen eine beinahe ebene Ladefläche und ein Ladevolumen von 700 Litern. Die Rücksitzbank kann um 15 cm verschoben werden. Die Lehnen sind ein Drittel zu zwei Drittel geteilt und können getrennt in der Neigung verstellt werden.
Der Motor ist vorne eingebaut und treibt die Vorderachse an. Die Federung ist grundsätzlich straff und sportlich eingestellt. Vorne gibt es eine McPherson-Einzelradaufhängung und hinten eine Verbundlenkerachse.
Der Tank fasst 47 Liter, davon fünf Liter Reserve. Der Forfour gilt als ziemlich spritsparend, was er vor allem seinem günstigen Leistungsgewicht verdankt.
Motoren
Benziner
Die Benzinmotoren für beide Fahrzeuge stammen aus Kölleda in Thüringen. Es gab zum Verkaufsbeginn zwei Vierzylindermotoren mit 1,3 Litern Hubraum und 70 kW (95 PS), sowie einen 1,5 Liter mit 80 kW (109 PS). Im Juni 2004 kam ein 1,1 Liter Dreizylinder-Motor mit 55 kW (75 PS) dazu.
Zum Modelljahr 2005 wurde die Motorenpalette nach unten um eine Variante des 1,1 Liter Motors mit 47 kW (64 PS) und der Bezeichnung 1.0, sowie nach oben mit dem Top-Modell Brabus mit 1,5 Litern Hubraum, Turbo-Aufladung und 130 kW (177 PS), ergänzt.
Diesel
Ab 2004 wurden zwei Dieselmotoren (OM 639) angeboten, die beide 1,5 Liter Hubraum aufwiesen und 50 kW (68 PS) oder 70 kW (95 PS) leisten. Diese sind von den Motoren der Mercedes-Benz A-Klasse abgeleitet, besitzen aber nur drei statt vier Zylinder. Sie arbeiten mit der Common-Rail-Injektion-Technik. Das Drehmoment liegt beim 50 kW-Modell bereits bei 1600/min an und beträgt 160 Nm. Beim stärkeren Motor, der baugleich ist aber einen höheren Ladedruck benutzt, beträgt es 210 Nm bei 1800/min. Beide Motoren erreichen bei 4000/min ihre Höchstleistung. Der 50 kW-Motor erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h (abgeregelt), der 70 kW-Motor erreicht 180 km/h (abgeregelt). Die Abregelung erfolgt über die Einspritzsteuerung, da beide Modelle über ein elektronisches Gaspedal verfügen, welches lediglich Befehle an das Steuergerät über den Fahrerwunsch sendet.
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1.0 |
1.1 |
1.3 |
1.5 |
1.5 sportstyle |
1.5 Brabus |
1.5 cdi |
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Bauzeitraum |
02/2005–06/2006 |
01/2004–06/2006 |
09/2004–03/2005 |
02/2005–06/2006 |
03/2004–06/2006 |
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Motorbezeichnung* |
M 134 E 11 red. |
M 134 E 11 |
M 135 E 13 |
M 135 E 15 |
M 122 E 15 AL |
OM 639 DE 15 LA red. |
OM 639 DE 15 LA |
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Motortyp |
R3-Ottomotor |
R4-Ottomotor |
R4-Ottomotor mit Turbolader |
R3-Dieselmotor mit Common-Rail-Einspritzung |
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Motoraufladung |
— |
Turbolader |
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Hubraum |
1124 cm³ |
1332 cm³ |
1499 cm³ |
1468 cm³ |
1493 cm³ |
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Leistung |
47 kW (64 PS) |
55 kW (75 PS) |
70 kW (95 PS) |
80 kW (109 PS) |
90 kW (122 PS) |
130 kW (177 PS) |
50 kW (68 PS) |
70 kW (95 PS) |
max. Drehmoment |
92 Nm |
100 Nm |
125 Nm |
145 Nm |
160 Nm |
230 Nm |
160 Nm |
210 Nm |
Antrieb, serienmäßig |
Vorderradantrieb |
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Getriebe, serienmäßig |
5-Gang-Schaltgetriebe |
5-Gang-Schaltgetriebe |
5-Gang-Schaltgetriebe |
5-Gang-Schaltgetriebe |
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Höchstgeschwindigkeit |
158 km/h |
165 km/h |
180 km/h |
190 km/h |
195 km/h |
221 km/h |
160 km/h |
180 km/h |
Beschleunigung, |
15,3 s |
13,4 s |
10,8 s |
9,8 s |
9,5 s |
6,9 s |
13,9 s |
10,5 s |
Kraftstoffverbrauch |
5,4 l Super |
5,5 l Super |
5,8 l Super |
5,9–6,1 l Super |
6,3 l Super |
6,8 l Super |
4,6 l Diesel |
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CO2-Emission |
128 g/km |
130 g/km |
138 g/km |
140–145 g/km |
147 g/km |
159 g/km |
122 g/km |
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Abgasnorm nach |
Euro 4 |
*Die Motorbezeichnung ist wie folgt verschlüsselt.
M = Motor, OM = Oelmotor, Baureihe = 3 stellig, E = Saugrohreinspritzung, KE = Kanaleinspritzung, DE = Direkteinspritzung, ML = Kompressor, L = Ladeluftkühlung, A = Abgasturbolader, red. = reduzierte(r) Leistung/Hubraum
Getriebe
Den Forfour gab es wahlweise mit 5-Gang-Handschaltgetriebe oder mit sequentiellem, automatisiertem 6-Gang-Schaltgetriebe.
Geschichte
2004 rechnete Smart mit 50.000 in Deutschland verkauften Forfour. Dieses Ziel wurde mit 48.800 Einheiten knapp verfehlt. Ab 2005 sollten es 80.000 Fahrzeuge dieses Typs pro Jahr werden, dieses Ziel wurde aber nicht erreicht. Es wurden nur 43.700 Einheiten im Jahre 2005 verkauft. Am 24. März 2006 wurde schließlich die Einstellung des Forfour beschlossen. Am Wochenende des 1. und 2. Juli 2006 lief der letzte fünfsitzige Smart in Holland vom Band. Die Modellpalette schrumpfte damit für Smart auf eine einzige Baureihe, den Fortwo, zusammen.
Laut Kölner Stadtanzeiger vom 11. Juli 2009 schließt Daimler nicht aus, den Forfour ab 2012 wieder aufzulegen.
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