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2023-10-05: Fiat Punto feiert 30. Geburtstag

  • Zwischen 1993 und 2018 wurden über neun Millionen Fiat Punto in drei Modellgenerationen als Limousine und Cabriolet produziert.
  • Zum Start eigens gebautes Werk im süditalienischen Melfi führte mit der „integrierten Fabrik“ neue Produktionsmethoden ein.
  • Europaweit dominierte der 1995 zum „Auto des Jahres“ gewählte Fiat Punto das Segment B und setzte Maßstäbe in Sachen Design, Sicherheit und Komfort.
  • Der Fiat Punto war der erste Kleinwagen, für den Diesel-Motoren mit Common-Rail-Direkteinspritzung sowie innovative Technologien wie das Speedgear-Getriebe, die elektrisch unterstützte Servolenkung Dualdrive mit besonders leichtgängigem City-Modus, das Infotainmentsystem Blue&Me und die Lernprogramm eco:Drive für kraftstoffsparende Fahrweise verfügbar waren.

Rüsselsheim, im Oktober 2023 –

1993 Fiat Punto IIm August 1993 präsentierte FIAT das Modell Punto.

In drei Modellgenerationen wurde der Kleinwagen bis 2018 mehr als neun Millionen Mal gefertigt.

Dank seines unverwechselbaren Stils, seiner innovativen Technologie und einer im Stammwerk revolutionären Produktionsmethode wurde der Fiat Punto zu einer Ikone der italienischen Automobilindustrie.

Stellantis Heritage, die für die Historie der Marken Alfa Romeo, FIAT, Lancia und Abarth verantwortliche Organisation, feiert den 30. Geburtstag des Fiat Punto mit einem Video (Link). Der viereinhalbminütige Film zeichnet die Modellgeschichte anhand von Archivmaterial aus dem Centro Storico Fiat nach.

Die erste Generation (1993 – 1999)

Die Ära des Fiat Punto (Baureihe 176) begann am 31. August 1993 mit der Presse-Präsentation im ehemaligen FIAT Werk Lingotto in Turin und der eine Woche später folgenden Publikumspremiere auf der IAA in Frankfurt. Der von Giorgetto Giugiaro designte Fiat Punto war der Nachfolger des Uno, europaweit in der vorangegangenen zehn Jahren zeitweise das meistverkaufte Fahrzeug im Segment B. Der Fiat Punto erwies sich als würdiger Erbe: 1995 wurde er zu Europas „Auto des Jahres“ gewählt.

Für die Produktion des neuen Modells errichtete FIAT mit einem Investitionsvolumen von 5,6 Billionen Lire (damals rund 5,9 Milliarden D-Mark) im süditalienischen Melfi ein komplett neues Werk. Die von Architekt Marco Visconti entworfene Fabrik führte auf einer Fläche von fast 1,9 Millionen Quadratmetern revolutionäre Produktionsmethoden ein, indem sie Zulieferer im selben Komplex und mit direkter Anbindung an die eigentliche Produktion integrierte. In späteren Jahren wurde der Fiat Punto auch im Turiner Werk Mirafiori, in Termini Imerese in der Nähe von Palermo auf der Mittelmeerinsel Sizilien sowie im polnischen Tichy gefertigt.

Der Fiat Punto der ersten Generation wurde als drei- oder fünftürige Limousine sowie als Cabriolet angeboten. Im Vergleich zum Vorgängermodell Uno war der Fiat Punto geräumiger und komfortabler mit einem variablen Kofferraum, der mit umgeklappter Rücksitzbank bis zu 1.080 Liter Volumen bot. Im Innenraum verfügte der Fiat Punto über Ausstattungsmerkmale, die bis dahin Fahrzeugen in höheren Segmenten vorbehalten waren.

Zur Wahl standen sechs Motorvarianten. Die Saugbenziner hatten zwischen 1,1 und 1,6 Litern Hubraum und leisteten zwischen 40 kW (54 PS) im Fiat Punto 55 und 65 kW (90 PS) im Fiat Punto 90. Topmodell war der Fiat Punto GT mit 98 kW (133 PS) starkem 1,4-Liter-Turbomotor. Im Fiat Punto TD arbeitete ein 1,7-Liter-Turbodiesel mit 51 kW (70 PS) Leistung, dem 1994 ein Saugdiesel mit 42 kW (57 PS) Leistung zur Seite gestellt wurde.

Der Fiat Punto verzögerte mit Scheibenbremsen vorne und Trommelbremsen hinten. Beim Topmodell Fiat Punto GT kamen auch an der Hinterachse Scheiben zum Einsatz, an der Vorderachse waren sie innenbelüftet. Das Fahrwerk bestand aus MacPherson-Federbeinen vorne und einer raumsparenden Längslenkerachse hinten.

Ab 1994 gab es den Fiat Punto auch als viersitziges Cabriolet, dessen Design wiederum von Giugiaro stammte und das bei Bertone gefertigt wurde. FIAT führte im Laufe der Jahre außerdem eine Vielzahl von zusätzlichen Varianten ein. So überzeugte der Fiat Punto HSD durch eine besonders umfangreiche Sicherheitsausstattung, der Fiat Punto Selecta machte mit einem elektrisch gesteuerten stufenlosen Getriebe (ECVT) speziell Stadtfahrten noch komfortabler und der Fiat Punto Sporting sprach mit einem kürzer übersetzten Getriebe vor allem sportliche orientierte Kundenkreise an.

1997 erhielt der Fiat Punto ein Facelift. Zu den Neuerungen gehörten eine größere Auswahl an Karosseriefarben sowie neu gestaltete Innenausstattungen und Sitzbezüge. Im selben Jahr ergänzte ein 1,2-Liter-Benziner mit Vierventil-Zylinderkopf (63 kW/85 PS) die Motorenpalette. Der Saugdiesel verschwand aus dem Angebot, während der Turbodiesel nun in zwei Leistungsstufen (46 kW/63 PS oder 51 kW/69 PS) zu haben war.

Von der ersten Generation des Fiat Punto wurden rund 3,4 Millionen Stück gebaut.

Die zweite Generation (1999 – 2010)

Pünktlich zum 100. Geburtstag der Marke FIAT kam im Juli 1999 die zweite Generation des Fiat Punto (Baureihe 188) auf den Markt. Das Design verantwortete das hauseigene Centro Stile Fiat, das die dreitürige Version mit einer sportlich-dynamischen Optik und den Fünftürer mit einer eleganteren Linie versah – dadurch unterschieden sich beide Modellversionen äußerlich deutlich.

Der kleinste Motor produzierte aus 1,2 Litern Hubraum 44 kW (60 PS) als Zweiventiler und 59 kW (80 PS) mit Vierventil-Technik. Im Fiat Punto HGT sorgte ein 1,8-Liter-16V-Benziner mit 96 kW (131 PS) Leistung für sehr sportliche Fahrleistungen. Ab 2001 gab es diesen Motor auch im Fiat Punto Abarth, mit dem FIAT eine traditionsreiche Marke wieder aufleben ließ. Der Fiat Punto 1.9 JTD (59 kW/80 PS) war der erste Kleinwagen, dessen Turbodiesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung ausgerüstet war. Ohne Turbolader leistete der 1,9-Liter-Vierzylinder 44 kW (60 PS).

Zu den weiteren Neuheiten des Fiat Punto der zweiten Generation gehörten neben einer überarbeiteten Hinterachse auch das elektronisch gesteuerte Speedgear-Automatikgetriebe, das manuelle Schaltvorgänge ermöglichte, und die Servolenkung Dualdrive. Der per Knopfdruck aktivierte City-Modus verstärkte die elektrische Unterstützung, so dass zum Beispiel Parkmanöver besonders bequem waren.

Für den Einsatz im Rallyesport entwickelte FIAT eine sogenannte Kitcar-Version des Modells HGT. Der gemäß Reglement auf 1,6 Liter reduzierte Hubraum war für eine Leistung von mehr als 158 kW (215 PS) gut. Der Fiat Punto Rally – ab 2004 Fiat Punto Abarth Rally – feierte zahlreiche Erfolge in der Weltmeisterschaft und in nationalen Championaten, darunter auch in Deutschland mit dem vom Importeur eingesetzten Team Wolfgang Müller/Katharina Schreck.

Zum Mai 2003 überarbeitete FIAT das Modell Punto optisch und technisch. Äußere Kennzeichen waren größere Scheinwerfer sowie neue Designs für Kühlergrill und Motorhaube. Zwei Turbodiesel führten die zu dieser Zeit neue Multijet-Technologie im Kleinwagensektor ein. Der Fiat Punto 1.3 16V Multijet bot 51 kW (70 PS), die 1,9-Liter-Variante leistete 74 kW (100 PS). Neu war auch ein 1,4-Liter-Benziner, der 70 kW (90 PS) produzierte. Der fünftürige Fiat Punto war außerdem mit einer Natural-Power-Variante des 1,2-Liter-Vierzylinders verfügbar, die als eines der wenigen europäischen Modelle ab Werk wahlweise mit Erdgas oder Benzin fuhr.

Je nach Modellversion war der Fiat Punto ab 2003 mit manuellem Fünf- oder Sechsganggetriebe beziehungsweise zwei unterschiedlichen Automatikgetrieben ausgerüstet. „Speedgear“ bezeichnete ein stufenloses CVT-Getriebe, das in einer zusätzlichen Schaltgasse ein manuelles Getriebe mit sechs oder sogar sieben Gängen simulierte und Gangwechsel ohne Kupplung ermöglichte. „Dualogic“ war die Bezeichnung für ein elektronisch gesteuertes Getriebe, das zwei Modi zur Wahl stellte: Automatik und Handschaltung.

Zur serienmäßigen Sicherheitsausstattung des Fiat Punto zählten zu diesem Zeitpunkt unter anderem Airbags für Fahrer- und Beifahrerseite, ABS, Traktionskontrolle ASR und Fahrstabilitätsprogramm ESP. Satellitennavigation sowie das Radio mit integriertem MP3-Player und CD-Wechsler läuteten eine neue Ära des Infotainment ein.

Die zweite Generation des Fiat Punto wurde in ausgesuchten Ländern noch einige Jahre nach Präsentation der dritten Generation angeboten. Insgesamt wurde eine Stückzahl von rund 2,6 Millionen erreicht.

Die dritte Generation (2005 - 2018)

Die dritte Modellgeneration trug den Namen Fiat Grande Punto (Baureihe 199) und war deutlich größer als das Vorgängermodell. Die für Drei- und Fünftürer einheitliche Karosserie war rund 20 Zentimeter länger als der vorherige Fünftürer bei fünf Zentimeter längerem Radstand. Auch in Bezug auf Ausstattung und Eigenschaften entsprach der Fiat Grande Punto eher dem C- als dem B-Segment. Der Fiat Grande Punto erreichte die zu der Zeit höchsten Sicherheits- und Qualitätsstandards in seiner Kategorie.

Das Karosseriedesign entstand in Zusammenarbeit zwischen dem Centro Stile Fiat und Italdesign-Giugiaro. Es zeichnete durch eine mediterrane Formensprache mit unübersehbaren Einflüssen italienischer Sportwagen aus.

Seine Dynamik verdankte der Fiat Grande Punto den Motoren, die hohe Leistung, geringen Kraftstoffverbrauch und Umweltfreundlichkeit miteinander vereinten. Zur Wahl standen die Benziner 1.2 8V (48 kW/65 PS) und 1.4 8V (57 kW/77 PS) sowie zwei Turbodiesel mit Multijet-Direkteinspritzung in jeweils zwei Leistungsstufen: mit 1,3 Litern Hubraum und 55 kW (75 PS) beziehungsweise 66 kW (90 PS) sowie als 1.9 Multijet mit 88 kW (120 PS) beziehungsweise 96 kW (130 PS).

Auch vom Modell Grande Punto entwickelte FIAT eine Rallyeversion, jetzt mit Zweiliter-Saugmotor und Allradantrieb. Der Fiat Grande Punto S2000 – ab 2008 als Abarth Grande Punto S2000 – gewann zahlreiche nationale Titel sowie vier Mal die Rallye-Europameisterschaft.

2009 löste der modellgepflegte Fiat Punto Evo den Fiat Grande Punto ab. Die Basis blieb gleich, die neue Bezeichnung Evo sollte den technischen Fortschritt betonen. Neu war beispielsweise ein 1,4-Liter-Benziner mit Multiair-Technologie, bei der die konventionelle Stahlnockenwelle auf der Einlassseite durch eine variabel steuerbare Hydropneumatik ersetzt war. Ab 2008 bildete der Fiat Grande Punto Abarth mit 114 kW (150 PS) Leistung die Spitze, der einen 1,4-Liter-Turbobenziner unter der Haube hatte. Darüber hinaus bot FIAT für diesen Motor einen Tuningkit an, mit dem die Leistung auf 132 kW (180 PS) stieg. Von Fiat Powertrain Technologies kamen darüber hinaus 1,4-Liter-Saugmotoren, die auch mit Erdgas (CNG) beziehungsweise Autogas (LPG) arbeiteten.

Der Fiat Punto Evo verfügte serienmäßig über sieben Airbags, darunter ein Knieairbag für die Fahrerseite. FIAT präsentierte das Modell Punto Evo auf dem Flugzeugträger „Cavour“, dem damaligen Flaggschiff der italienischen Marine.

Zum Modelljahr 2012, nun wieder mit dem Namen Fiat Punto, wurde die Motorenpalette komplett auf die Emissionsnorm Euro 6 umgestellt und um den revolutionären Zweizylinder-Turbobenziner TwinAir erweitert. Aus 0,9 Litern Hubraum produzierte dieses Triebwerk 62 kW (84 PS), ab 2013 dann 77 kW (105 PS).

Neu waren außerdem das Infotainmentsystem Blue&Me, das mittels Bluetooth die Einbindung von Smartphones in die Bordelektronik gestattete, sowie die Software eco:Drive. Mit ihrer Hilfe ließ sich der individuelle Fahrstil analysieren und im Sinne einer Reduzierung von Kraftstoffverbrauch und Umweltbelastung optimieren.

Der letzte von insgesamt mehr als neun Millionen produzierten Fiat Punto lief am 11. August 2018 in Melfi vom Band. Damit endete eine Ära voller technischer und kommerzieller Rekorde, die den Fiat Punto unter anderem in mehreren Jahren zum meistverkauften B-Segment-Fahrzeug auf dem europäischen Markt machten.

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