1959 Maserati 5000 GT
1959 Maserati 5000 GT

Maserati 5000 GT (1959-1964)

Der Maserati 5000 GT bzw. 5000 GTI (intern: Tipo 103) ist ein Hochleistungssportwagen des italienischen Automobilherstellers Maserati, dessen Motor von Maseratis Wettbewerbsfahrzeugen abgeleitet war.

Von 1959 bis 1964 entstanden je nach Zählweise 32 oder 34 Autos.

Acht italienische Karosseriehersteller gestalteten verschiedene Aufbauten. Am weitesten verbreitet ist eine Coupé-Karosserie von Allemano, die 22 mal gebaut wurde; sie gilt als das inoffizielle Serienmodell. Einige andere Aufbauten sind Einzelstücke. Der Maserati 5000 GT gehörte zu den teuersten und exklusivsten Sportwagen seiner Zeit. Er konkurrierte mit dem Ferrari 400 Superamerica. Einzelne 5000 GT erreichen im 21. Jahrhundert Preise von über einer Million Dollar.

Der Maserati 5000 GT entstand Ende der 1950er-Jahre, als sich das italienische Traditionsunternehmen in einer schweren wirtschaftlichen Krise befand. Obwohl Maseratis Werksteam 1956 und Automobil-1957 jeweils mit Juan Manuel Fangio die nach Formel-1-Regeln ausgeschriebene Automobil-Weltmeisterschaft gewonnen hatten, musste es aus finanziellen Gründen Ende 1957 den Betrieb einstellen. Auch das Engagement in der Sportwagen-Weltmeisterschaft kam zu einem Ende: Weil die Commission Sportive Internationale (CSI) mit Wirkung zum Saisonbeginn 1958 eine Hubraumobergrenze von 3,0 Liter eingeführt hatte, waren Maseratis 4,5 Liter große Achtzylindermotoren, die in den zurückliegenden Jahren im 450S erfolgreich gewesen waren, nicht mehr verwendbar. Zeitgleich hatte der Verkauf des Maserati 3500 GT begonnen, des ersten in Serie hergestellten Straßensportwagens der Marke. Der Rückzug aus dem Motorsport führte dazu, dass sein Absatz ab 1958 nicht mehr durch die positive Wirkung von Rennerfolgen unterstützt wurde.

In dieser Zeit entstand die Idee, ein exklusives Straßenfahrzeug zu entwickeln, das in einem Marktsegment oberhalb des sechszylindrigen 3500 GT angesiedelt war. Die Initiative zur Entwicklung des 5000 GT ging dabei nach übereinstimmender Darstellung in der Literatur auf Mohammad Reza Pahlavi, den Schah von Persien, zurück. Pahlavi war ein Automobilliebhaber und schätzte unter anderem Sportwagen der Marke Maserati. Er fuhr mehrere 3500 GT, die ihm allerdings als nicht exklusiv genug erschienen. Maserati entwickelte auf seinen Wunsch hin ein besonders sportliches Auto, das das Chassis des 3500 GT mit einer Motorisierung verband, die mit der des achtzylindrigen Rennsportwagens 450S verwandt war.

Im August 1959 stellte Maserati ein nach diesen Vorgaben gebautes zweitüriges Coupé mit einer Karosserie von Touring vor. Das Fahrzeug war anfänglich als Einzelstück für Pahlavi gedacht; allerdings entstanden auf Kundenwunsch noch zwei Nachbauten, die zusammen mit dem ersten Auto in der Klassikerszene als Maserati Scià di Persia bekannt sind. Nachdem italienische und amerikanische Medien über das Auto berichtet hatten und der Wagen auf erhebliches Interesse internationaler Kunden gestoßen war, entschied sich Maserati für die Auflage einer Kleinserie, die sich vom Scià di Persia vor allem durch eigenständige Karosserien unterscheidet. Die Baureihe erhielt die Bezeichnung Maserati 5000 GT.

Der 5000 GT wurde im Laufe des Jahres 1958 unter der Leitung von Giulio Alfieri konstruiert. Maserati beschränkte sich dabei – wie seinerzeit üblich – auf die Entwicklung der technischen Komponenten. Die Gestaltung der Aufbauten überließ man dagegen mehreren selbständigen Karosseriewerkstätten, die bei ihren Entwürfen auf Kundenwünsche eingingen und insgesamt sehr unterschiedliche Entwürfe erstellten.

Von 1959 bis 1964 fertigen acht Karosseriewerke individuelle Aufbauten für den 5000 GT. Zu ihnen gehörten alle namhaften italienischen Carrozziere. Die ersten Aufbauten wurden von der Mailänder Carrozzeria Touring hergestellt, die meisten Aufbauten allerdings produzierte Allemano in Turin. Daneben entstanden mehrere Einzelstücke.

Einige Fahrgestelle wurden mehrfach karossiert. So erhielt das Fahrgestell Nummer 103.048 im Sommer 1962 eine Karosserie von Pietro Frua. Ein Jahr später erhielt es – ebenfalls von Frua – eine neue Karosserie, dabei wurde die Fahrgestellnummer auf 103.064 geändert. Das ursprünglich von Allemano karossierte Chassis Nr. 103.022 erhielt 1966 einen neuen Aufbau von Vignale.

Der Maserati 5000 GT war ein exklusiver Sportwagen der Oberklasse. Die Exklusivität spiegelte sich in den Verkaufspreisen wider. Der deutsche Maserati-Importeur bot den 5000 GT mit Allemano-Karosserie im Jahr 1963 zu einem Preis von 70.400 DM an. Der Maserati 3500 GT kostete zur gleichen Zeit 44.400 DM, ein VW Käfer Standard wurde für 4.200 DM angeboten.

Erstkunden des 5000 GT waren regelmäßig wohlhabende Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft oder Sport. Zu den Käufern des Maserati 5000 GT gehörten Giovanni Agnelli, Briggs Cunningham, der britisch-amerikanische Schauspieler Stewart Granger, der italienische Industrielle Fernandino Innocenti, Karim Aga Khan IV. und der seinerzeitige mexikanische Staatspräsident Adolfo López Mateos.

Viele der 5000 GT-Versionen sind Einzelstücke, für die sich auf dem Klassikermarkt kein sicherer Marktwert festmachen lässt. Allein für die Allemano-Versionen, die in mehr als 20 Exemplaren realisiert wurden, sind annäherungsweise Gebrauchtwagenpreise zu bestimmen. Für einen exzellenten 5000 GT von Allemano wird im Sommer 2011 ein Kaufpreis von etwa 370.000 Euro angegeben.

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