1992 Maserati Ghibli
1992 Maserati Ghibli

Maserati Ghibli (1992-1997)

Der im Frühjahr 1992 vorgestellte Maserati Ghibli ist ein Sportwagen des italienischen Automobilherstellers Maserati.

Die werksinterne Modellbezeichnung lautet Tipo AM336; in der Presse wird das Auto gelegentlich auch als Ghibli II bezeichnet.

Es war nach dem von Ende 1966 bis Ende 1973 gebauten Ghibli das zweite Modell der Marke, das diesen Namen trug. Das neue und nur als Coupé erhältliche Fahrzeug gehörte zur Biturbo-Familie und hatte nichts mit dem Sportwagen der 1960er-Jahre zu tun. Vom Ghibli gab es eine Straßenversion und eine wenig verbreitete Rennsportversion.

Nachdem der Argentinier Alejandro de Tomaso im Sommer 1975 den vor der Zahlungsunfähigkeit stehenden Sportwagenhersteller Maserati übernommen hatte, änderte er zu Beginn der 1980er-Jahre die Ausrichtung des traditionsreichen Unternehmens. Das unter seiner Leitung entwickelte und 1981 vorgestellte Coupé Biturbo, das konzeptionell an die BMW 3er-Serie erinnerte, machte Maserati zu einem Serienhersteller. In den folgenden Jahren entstanden weitere auf der Biturbo-Struktur basierende Modelle: ein Cabriolet, eine viertürige Limousine und je ein Coupé mit verkürztem und mit verlängertem Radstand. Auch bei den Motoren gab es nahezu jährlich neue Varianten: Sechszylindermotoren mit Hubräumen von 2,0 bis 2,8 Litern und verschiedene Vergaser- und Einspritzversionen mit Leistungen zwischen 206 und 225 kW (280 – 306 PS). De Tomasos Modellpolitik machte zu Beginn der 1990er-Jahre auf Beobachter einen „planlosen“ bzw. „verzweifelten“ Eindruck. Zuletzt konkurrierten im Bereich der zweitürigen Coupés mit regulärem Radstand der 222, der 2.24v, der 222 SE, der 222 4v und der Racing miteinander. Hinzu kamen kurze Coupés wie der Karif oder der Shamal.

1989 erwarb der italienische Autokonzern Fiat zunächst einen Minderheitsanteil an Maserati, vier Jahre später übernahm Fiat das Unternehmen vollständig. In der Folge nahm Fiat zunehmend Einfluss auf die Modellpolitik Maseratis, woraus schrittweise eine Straffung des Angebots resultierte. Der 1992 vorgestellte Coupé Ghibli war das erste neue Modell, das unter diesen Vorzeichen entwickelt wurde. Es war abermals eine Variation des Biturbo-Themas, war stilistisch aber eigenständiger als seine Vorgänger. Mit seiner Einführung endete die Produktion aller anderen zweitürigen Coupé-Versionen mit regulärem Radstand, sodass der Ghibli alle Varianten des 222 sowie den Racing ersetzte. Die letzten Exemplare dieser Modelle wurden noch bis 1994 parallel zum Ghibli abverkauft.

Der neue Ghibli basierte erkennbar auf Elementen der Biturbo-Modelle. Die Bodengruppe und die Karosseriestruktur wurden vom Biturbo übernommen; daher waren die Abmessungen des Ghibli und die des unmittelbaren Vorgängers 222 gleich. Auch die Türen, Dach und Teile der Verglasung wurden von früheren Biturbo-Modellen übernommen.

Die äußeren Blechteile waren weitgehend neu gestaltet. Das Design verantwortete Marcello Gandini, der kurz zuvor mit dem Shamal bereits einen weiteren Biturbo-Ableger entworfen hatte. Dementsprechend war der Ghibli eine „stilistisch weniger aggressive“ Weiterentwicklung des Shamal; gelegentlich wurde er als „domestizierte Version des Shamal“ bezeichnet. Maserati übernahm die vorderen Stoßstangen des Shamal und die auffällige Abdeckung der Wischerachsen und Lüftungsschlitze am unteren Ende der Windschutzscheibe. Die Kotflügel des Ghibli waren ebenfalls stark ausgestellt; sie erreichten allerdings nicht die Dimensionen der Shamal-Kotflügel. Auch die Scheinwerfereinheiten – je ein runder und ein viereckiger Scheinwerfer – waren gleich, allerdings befanden sie sich nunmehr hinter einer Glasabdeckung, was von vielen Beobachtern als eine stilistische Verbesserung empfunden wurde. Schließlich trug der Ghibli ebenso wie der Shamal einen höheren Kofferraumdeckel, der allerdings im Detail anders gestaltet war. Mit diesem Stilelement zitierte der Ghibli den zeitgenössischen BMW M3. Der Innenraum war geprägt von Connolly-Leder und Echtholzapplikationen.1995 Maserati Ghibli Cup

Ende 1994 erfolgte eine Modellpflege mit breiteren Stoßstangen, geändertem Maserati-Logo im Kühlergrill, neuen 17-Zoll-Rädern und breiteren Reifen. Auch im Bereich der Technik gab es Modifikationen: Maserati änderte die Fahrwerksgeometrie und führte elektronisch verstellbare Stoßdämpfer ein. Mit der Überarbeitung wurde außerdem das manuell geschaltete Fünf- durch ein Sechsganggetriebe ersetzt.

Vom Ghibli der zweiten Generation entstanden bis Ende 1997 insgesamt 2.183 Exemplare. Auf dem deutschen Markt kostete der Ghibli bei seiner Einführung im April 1992 99.850 DM.

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