Der Ford P2 war die zweite Neukonstruktion eines PKWs nach dem Zweiten Weltkrieg, der von den deutschen Ford-Werken nach dem kleineren „Weltkugeltaunus“ Ford G13 produziert wurde.
Das Fahrzeug der oberen Mittelklasse wurde zwischen 1957 und 1960 als Taunus 17M angeboten und wurde wegen seiner Form auch „Barocktaunus“ genannt.
In drei Jahren wurden ca. 240.000 P2 hergestellt.
Bereits 1960 wurde er durch den sachlicher gestalteten Ford P3 („Linie der Vernunft“) ersetzt.
Erste Skizzen für den neuen Wagen stammten vom Frühjahr 1955. Ursprünglich sollte der Motor des damals neuen Taunus 15M mit 1,5 Litern Hubraum und 55 PS (40 kW) Leistung verwendet werden. Die neue Karosserie geriet aber so groß und schwer, dass die Fahrleistungen mit diesem Motor unter denen des kleineren Taunus 15m gelegen hätten; daher erhielt der P2 einen 1,7-Liter-Motor mit 60 PS (44 kW). Das Getriebe hatte drei Gänge und Lenkradschaltung, die Kraft wurde auf die starre, an Blattfedern aufgehängte Hinterachse übertragen.
Der Barocktaunus war 1957 das erste deutsche Serienauto mit MacPherson-Federbeinen vorn, wie vorher schon die französische Simca Vedette und der britische Ford Consul. Das Lenkgetriebe war als Rollenlenkung[1] ausgeführt. An allen Rädern gab es hydraulisch betätigte Trommelbremsen.
„Gelsenkirchener Barock“ und „Fliegender Teppich“ waren einige Spitznamen für Fords erstes Mittelklassemodell nach dem Krieg. Fliegender Teppich deswegen, weil die – auch französischen – Ingenieure sich am Fahrwerk des Nachfolgers des Ford Vedette orientierten, der als Simca Vedette auf den Markt kam. Die Karosserie des Taunus erinnerte an den Ford Fairlane und wurde – in dieser Art einmalig bei deutschen Autos – mit üppigem Chromschmuck, nach vorn geneigtem Bug und Heckflossen im Stil der US-Straßenkreuzer ausgerüstet. Für gehobene Ansprüche gab es noch einen 17m deLuxe, der mit einer Zweifarbenlackierung, einer Innenausstattung mit Brokatstoff und noch etwas mehr Chrom aufwarten konnte. Die ausladenden Karosserieüberhänge, Heckflossen und der üppige Chromschmuck wurden in der Fachpresse diskutiert und gelegentlich abfällig als „Gelsenkirchener Barock“ bezeichnet.
Den P2 gab es in zweitüriger (T), viertüriger (F), Kasten- (KA) und Kombi-Variante (KO). Entsprechend stand die Typbezeichnung CL für die überaus seltene Cabriolet-Version des Karosseriebauers Deutsch in Köln-Braunsfeld.
Zur Kraftübertragung gab es auf Wunsch die automatische Kupplung „Saxomat“ und ein Overdrive von BorgWarner.
Nach den Werksferien 1959, zum Modelljahr 1960, wurden die Modelle leicht überarbeitet. Statt eines Faltdaches gab es ein Stahlschiebedach; und das Dach als solches war flacher und 3 cm niedriger. Die Chromleisten der Armaturen waren senkrecht und waagerecht geriffelt; an den Vorderkotflügeln wurde das Kölner Wappen angebracht. Außerdem war das auf Wunsch erhältliche Vierganggetriebe vollsynchronisiert. Die Basismodelle erhielten auch den einteiligen Kühlergrill der DeLuxe-Modelle; der bisherige Grill mit den vier oberen Schlitzen entfiel.
1960 wurde der P2-„Barocktaunus“ vom P3-„Badewannentaunus“ abgelöst.