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Triumph

Triumph war ein Hersteller von Fahrrädern, Motorrädern und Automobilen.

Der aus Nürnberg stammende Siegfried Bettmann (1863–1951), neunter Sohn des jüdischen Holzgroßhändlers und Namensgebers der Ortschaft Bettmannsäge Meier Bettmann, ging 1884 nach London. Er arbeitete als Übersetzer und als Vertreter für deutsche Firmen, vor allem für Hersteller von Nähmaschinen. Dann stieg er in den Export von Fahrrädern ein, die er von der William Andrews Company of Birmingham herstellen ließ. Seine Abnehmer benutzten für die Fahrräder den Namen Bettmanns. Siegfried Bettmann entschied sich bei der Suche nach einem Handelsnamen für „Triumph“, da dieser in den wichtigsten Sprachen verstanden wurde. 1886 gründete er im englischen Coventry die Triumph Cycle Company; 1887 stieg mit Mauritz Johann Schulte ein weiterer Deutscher als Partner in die Firma ein. Unter Schultes Einfluss begann Bettmann, in größeren Dimensionen zu planen und wagte den Schritt vom Händler zum Produzenten. Ab 1889 wurden Fahrräder produziert.

1896 wurde die deutsche Triumph-Tochter in Nürnberg gegründet: die Deutsche Triumph Fahrradwerke AG. Ab 1903 wurden in Nürnberg auch Motorräder produziert.

Seit 1902 produzierte die Gesellschaft The Triumph Cycle Company in Coventry Motorräder (Liste der Triumph-Motorräder). Im Ersten Weltkrieg, währenddessen der gebürtige Deutsche Siegfried Bettmann Bürgermeister von Coventry war, hatten die robusten 550-cm³-Motorräder von Triumph, noch mit Riemenantrieb, einen großen Erfolg. Triumph lieferte mit 30.000 Stück mehr Motorräder als alle anderen britischen Hersteller an das Militär. Aufgrund der guten Erfahrungen mit den Maschinen an der Westfront stieg nach 1918 auch der zivile Umsatz. 1923 verließen pro Woche 300 Maschinen das Werk.

1912 wurde Siegfried Bettmann zusätzlich Vorstandsvorsitzender (Chairman) der Standard Motor Company. In dieser Zeit stellte dies keinen Interessenkonflikt zwischen den beiden Herstellern dar. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges beendete Bettmanns Tätigkeit bei Standard.

1919 zahlte Bettmann seinen Partner Schulte aus und engagierte Colonel Claude Holbrook, den er als Beschaffungsoffizier kennen gelernt hatte, als Vorstandsdirektor.

Bereits 1919 wurde ein 2-Liter-Versuchswagen hergestellt. 1921 wurde in der Motor-Presse berichtet, dass Triumph an einem „light-car“ (Kleinwagen) arbeitete. 1921 kaufte Triumph die nach der Produktion von 65 viel zu teuren Fahrzeugen still liegende Autofabrik Dawson (1919–1921) in Coventry.

Im April 1923 wurde das erste Triumph-Automobil mit einem 1393-cm³-Motor vorgestellt – der 10/20. Mit dem Dawson hatte dieses Auto lediglich den Entstehungsort gemein, es handelte sich um eine Neukonstruktion. Im Jahr 1924 gelang Triumph bei der Olympia Motor Show eine Sensation: als erster britischer Hersteller rüstete das Unternehmen sein neues Modell 13/35 an allen vier Rädern von Anfang an mit hydraulischen Bremsen von Lockheed aus.

1927 brachte Triumph eines der erfolgreichsten Triumph-Modelle auf den Markt – den „Super Seven“. Triumph trat damit in Konkurrenz mit dem billigeren Austin 7. Ende der 1920er-Jahre absolvierten kleine „Super Seven“ und „Super Eight“ zahlreiche aufsehenerregende Langstreckenfahrten, teils in Rekordzeit, namentlich in Australien und Neuseeland, aber auch die Fahrt New York – Los Angeles – Vancouver. 1929 ragte eine Durchquerung Australiens heraus. Auf Erfolgen wie diesen basierte der große Verkaufserfolg in „down under“. Mit der Typenbezeichnung „Southern Cross“ (Kreuz des Südens) für Sportmodelle hob Triumph die Bedeutung dieses Exportmarktes hervor.

 

 

1930 änderte das Unternehmen den Namen in Triumph Motor Company.

Lord Leigh wurde 1931 Chairman (Vorsitzender) von Triumph und Claude Holbrook assistierender Management Direktor. Die Bilanz fiel konstant in die roten Zahlen. Gegen den starken Widerstand von Siegfried Bettmann wurde die Fahrrad-Sparte von Triumph an Coventry Bicycles verkauft. Holbrook favorisierte sportliche, luxuriösere und stärkere Fahrzeuge – im Gegensatz zu Bettmann, der weiterhin die „light cars“ bevorzugte. Holbrook hatte mehr Direktoren auf seiner Seite. Bettmann übergab ihm an seinem 70. Geburtstag, dem 18. April 1933, die Leitung der Firma, verblieb jedoch als Vice-Chairman in der Firma.

1933 trat Donald Healey in die Entwicklungsabteilung ein. In der Zeit zwischen 1934 und 1939 entwickelte Triumph eine Reihe von schnellen und leistungsstarken Modellen.

Nach Donald Healeys Erfolg mit einem „Gloria Monte Carlo“ bei der Rallye Monte Carlo im Jahr 1934 wurde für die 1935er Rallye Monte Carlo der „Triumph Straight Eight“ entwickelt, der aber während der Rallye zerstört wurde. Bemerkenswerte Sporterfolge konnten den Rückgang der Verkaufszahlen und konstant rote Zahlen nicht verhindern. Nach den preiswerten, Gewinne bringenden Kleinwagen hatte man sich mit dem Modell „Gloria“ in eher teure Mittelklasseregionen gewagt – in den Jahren der Weltwirtschaftskrise kein günstiger Schritt. Aufgrund der schlechten Bilanzen wurde das Rallye-Engagement von Triumph eingestellt.

Am 22. Januar 1936 wurde die Motorradsparte an Jack Sangster (Ariel) verkauft, um die schweren Verluste der Autosparte abzudecken. Firmengründer Bettmann verkaufte 1936 seinen Anteil, hielt aber bis zu seinem Tod 1951 weiterhin enge Beziehungen zu Triumph. 1937 kam die „Triumph-Dolomite“-Modellreihe mit dem markanten Wasserfall-Kühlergrill auf den Markt.

1939 ging die Triumph Motor Company mit 160.000 Pfund Sterling in den Konkurs. Mit der Einverständnis des Konkursverwalters Gibson & Ashford verkaufte Donald Healey Triumph an Thomas Ward & Co., of Sheffield.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden in den Triumph-Hallen Flugzeugteile produziert. In der Nacht vom 14. auf 15. November 1940 zerstörte ein deutscher Bomberangriff („Operation Mondscheinsonate“) auf Coventry die am Stadtzentrum liegenden Fabrikanlagen fast vollständig. Zwar konnte der Karosseriedesigner Walter Belgrove noch Zeichnungen retten, das Archiv ging aber verloren. Die Teilelager wurden später, ohne noch Brauchbares zu suchen, in den Boden planiert.

1944 wurden die Namensrechte für 75.000 Pfund Sterling von der Standard Motor Company übernommen, die zunächst den Namen Triumph für ihre luxuriöseren und sportlicheren Produktreihen verwendete. Mit Blick auf die Kundschaft von Jaguar entwarf Frank Callaby als Nachfolger des Dolomite den 1800 Roadster mit „Schwiegermuttersitz“. Der 1800 Roadster war auf Grund von Stahlknappheit teilweise in Aluminiumbauweise ausgeführt – Technik, die während des Krieges bei Flugzeugteilen verwendet worden war. Limousinen wie Renown und Mayflower folgten. Das Spitzenmodell der Standard Motor Company war der Vanguard, der mit dem gleichen Basis-Motor wie der „Ferguson“-Traktor ausgestattet war.

Mit der 1953 aufgelegten TR-Modellreihe (TR2–TR8) konnte Triumph an die sportlichen Erfolge der Vorkriegsjahre anknüpfen. Darüber hinaus wurde diese Modellreihe ein großer wirtschaftlicher Erfolg. Hinzu kamen noch eine Reihe von Derivaten auf Basis des TR, die den Motor und die Technik nutzten.

1960 wurde die Standard Motor Company inklusive der eigenständigen tätigen Standard-Triumph Sparte vom LKW-Hersteller Leyland Motors übernommen. Der Name „Standard“ verschwindet 1963 völlig. Bis 1961 wurde der TR4 noch unter dem Management der Standard Motor Company produziert. Die darauf folgenden Fahrzeuge der Marke „Triumph“ werden von Leyland Motors hergestellt.

1968 ging Leyland Motors in einer Fusion mit Austin, Austin-Healey, Morris, MG, Rover, Jaguar, Daimler, Coventry Climax, Riley, Vanden Plas und Wolseley in der British Leyland Motor Corporation (BLMC) auf.

Nach großen Erfolgen mit dem „Herald“ und den Sportwagen der TR-Serie begann um 1970 nach der Gründung der BLMC der Abstieg – die vermeintliche Unmöglichkeit, Sportzweisitzer zu bauen, die die neuen amerikanischen Sicherheitsanforderungen erfüllen konnten, spielte hier eine Rolle.

Der letzte neu entwickelte Wagen, der unter der Marke Triumph verkauft wurde, war der Sportwagen Stag. Der Versuch, Mitte der 1970er-Jahre mit dem Triumph SD2 eine neue Limousine auf den Markt zu bringen, scheiterte wegen der wirtschaftlichen Probleme des Mutterkonzerns bereits in der Entwicklungsphase. Ab 1981 gab es in England lediglich noch ein endmontiertes Honda-Produkt unter dem Namen Triumph Acclaim. Das letzte Jahr der Triumph-Produktion war 1984; der Vertrieb von Fahrzeugen unter diesem Namen wurde eingestellt.

Die Markenrechte an Triumph liegen seit dem Kauf von Rover im Jahr 1994 bei BMW. Nach der Trennung von BMW und Rover behielt BMW die Namensrechte von Mini, Triumph und Riley.

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