1953 Messerschmitt KR 175
1953 Messerschmitt KR 175

Messerschmitt KR 175 (1953-1955)

Der Messerschmitt Kabinenroller war ein Rollermobil des deutschen Konstrukteurs Fritz Fend.

Die ersten Mobile nannten sich Fend Flitzer und wurden in Rosenheim hergestellt, bevor im Januar 1953 die Serienproduktion des KR 175 im Messerschmitt-Werk Regensburg (Regensburger Stahl- und Metallbau) begann.

Fend hatte seine „Flitzer“ zunächst als Einsitzer mit drei Rädern für Menschen mit Behinderung entwickelt. Die ersten Fahrzeuge von 1948 wurden noch wie ein sogenannter Holländer durch Vor- und Zurückbewegen des Lenkhebels angetrieben, bevor Versuche mit einem 38-cm³-Fahrradhilfsmotor mit einem PS von Victoria begannen. Diesem folgte bald ein Antrieb von Fichtel & Sachs mit 98 cm³ und 2,5 PS, von diesem nun Flitzer 100 genannten Typ wurden von März 1949 bis März 1950 98 Stück gebaut. Danach erfolgte der Einbau eines Riedel-Motors aus dem Imme-Motorrad mit 98 cm³ und 4,5 PS, was dem bis Dezember 1951 in 154 Stück gebauten Fahrzeug zu einer Spitze von 75 km/h verhalf. Die anfänglichen Fahrradräder wurden mit der Motorisierung vorn durch stärker bereifte Schubkarrenräder ersetzt. Erster Käufer eines Fend Flitzers war ein Querschnittgelähmter aus Offenbach. Hersteller der ersten Fahrzeuge war die Fend Kraftfahrzeug GmbH mit Sitz in München.

Gute Nachfrage legte es nahe, die Produktion von zunächst zehn Flitzern im Monat zu erweitern, wozu aber das Geld fehlte. Die Gesellschaft wurde aufgelöst und Fend folgte im Januar 1952 dem Rat, sich an die früheren Flugzeugwerke Messerschmitt zu wenden, deren Produktionshallen leerstanden, weil zu dieser Zeit keine Flugzeuge gebaut werden durften. Willy Messerschmitt war jedoch nur bereit, einen Zweisitzer in seinem Werk zu produzieren, woraufhin Mitte 1952 entsprechende Prototypen unter der Bezeichnung FK 150 (Fend-Kabinenroller) mit 150-cm³-Fichtel-&-Sachs-Motor entstanden. Im Frühjahr 1953 wurde der KR 175 auf dem Genfer Auto-Salon vorgestellt.

Der jetzt entstandene Messerschmitt-Kabinenroller hatte drei Räder und zwei hintereinander angeordnete Sitze, sodass ein ungewöhnlich schmaler, aerodynamisch günstiger Fahrzeugkörper gestaltet werden konnte. Die beiden Vorderräder waren lenkbar. Der Motor war im Heck des Fahrzeuges eingebaut und trieb das Hinterrad an. Der Passagierraum war von einer zur Seite schwenkbaren und an eine Flugzeugkanzel erinnernden Plexiglashaube abgedeckt; die Karosseriebauart wurde daher wiederholt als „Plexiglas-Vollsichtcoupe“ bezeichnet. (Die langgestreckte Form des Mobils und die Plexiglashaube führten ferner zu den scherzhaften Bezeichnungen „Schneewittchensarg“ oder „Mensch in Aspik“.) Der Kabinenroller hatte kein Lenkrad, sondern eine Art Motorradlenker mit Drehgasgriff, der ohne Lenkgetriebe über zwei Spurstangen direkt auf die Achsschenkel wirkte. Die Betätigung der Kupplung war zunächst in den Schalthebel integriert. Später bekam er Pedale für Gas, Bremse, Kupplung. Für das Rückwärtsfahren gab es ein Zwischengetriebe, das über einen Hebel an der Lenkstange betätigt wurde.

In Verbindung mit staatlichen Flugzeugaufträgen musste Willy Messerschmitt Mitte 1956 den Fahrzeugbau aufgeben, obwohl er kurz zuvor erklärt hatte: „Es war von jeher mein fester Entschluss, neben dem Flugzeugbau auch Fahrzeuge zu entwickeln. So ist das Werk Regensburg ausschließlich für den Fahrzeugbau eingerichtet worden und wird auch in Zukunft diesem allein vorbehalten bleiben.“ (Sonderbeilage „Messerschmitt“ zum 8-Uhr-Blatt) Ab dem 15. Januar 1957 wurden die Kabinenroller von der neu gegründeten Fahrzeug- und Maschinenbau Regensburg GmbH (FMR) weiterproduziert. Gesellschafter des Unternehmens waren der Konstrukteur Fritz M. Fend und der Fabrikant Valentin Knott.

Der KR 175 (KR steht für Kabinenroller) hatte einen Einzylindermotor mit 173 cm³ Hubraum und 9 PS Leistung von Fichtel & Sachs. Das reichte für eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Der Tagesausstoß lag bei bis zu 80 Fahrzeugen, bei einem Endverkaufspreis von zunächst 2100 DM.

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