Daimler Majestic (1958-1962)
Der Majestic ist eine Oberklasselimousine des ehemaligen britischen Automobilherstellers Daimler, die von 1958 bis 1962 produziert wurde.
Der sechszylindrige Majestic und der von ihm abgeleitete, mit einem Achtzylindermotor ausgestattete Majestic Major waren die letzten Fahrzeuge, die Daimler entwickelte, bevor das Unternehmen vom Konkurrenten Jaguar übernommen wurde.
Der Majestic galt bei seiner Vorstellung als technisch auf der Höhe der Zeit befindlich, stilistisch aber veraltet.
Die 1896 gegründete Daimler Motor Company war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einer der exklusivsten britischen Automobilhersteller. Das seit 1910 zur Birmingham Small Arms Company (BSA) gehörende Unternehmen lieferte regelmäßig Fahrzeuge für das britische Königshaus. Die Stellung des Unternehmens änderte sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Insbesondere durch das extrovertierte Verhalten von Norah Docker, der Frau des BSA-Direktors Bernard Docker, verlor die Marke an Reputation, und die Marktanteile gingen im Vergleich zu Bentley und Rolls-Royce im Laufe der 1950er-Jahre immer weiter zurück. Daimler versuchte zunächst, mit den Modellen Consort und Conquest preisgünstigere Marktsegmente zu bedienen, blieb dabei aber erfolglos. Der 1958 vorgestellte Majestic sollte Daimlers Position in der Oberklasse stärken. In der Achtzylinderversion blieb das Modell auch nach der Übernahme der Marke durch Jaguar im Programm, wo es bis 1968 den Daimler 250 V8 ergänzte.
Der Daimler Majestic ersetzte den bis 1958 produzierten One-0-Four, dem er stilistisch und in technischer Hinsicht ähnelte.
Der Daimler Majestic konkurrierte auf dem britischen Markt in erster Linie mit dem Jaguar Mark IX. Er war 500 £ teurer als der Jaguar (2.495 £ gegenüber 1.995 £), der einen annähernd gleich großen, aber mit 220 PS deutlich stärkeren Motor hatte. In vier Jahren entstanden 1.490 Exemplare des Majestic, während Jaguar im gleichen Zeitraum über 10.000 Fahrzeuge vom Typ Mark IX herstellte.