Audi A8 (4D2, 4D8) (1994-2002)
Der Audi A8 ist ein Oberklassefahrzeug und das Nachfolgemodell des Audi V8. Ein Großteil seiner Technikkomponenten findet auch im VW Phaeton Verwendung.
Modellgeschichte
Audis Weg in die Oberklasse begann im Jahre 1979 mit dem Audi 200 (Typ 43), der auf dem Audi 100 C2 basierte. 1983 folgte als Luxusausführung des neuen Audi 100 C3, der Audi 200 des Typs 44. 1988 kam mit dem Audi V8 das erste, eigenständige Oberklassemodell auf den Markt. Doch auch dieser war – trotz technisch eigenständiger Neukonstruktion – ein Ableger des Audi 100. Damit verbunden waren konstruktive Merkmale; unter anderem das Raumangebot und der Komfort, die sich noch nicht mit denen der Wettbewerber in der Oberklasse messen konnten. Es blieb diesen Modellen vor allem durch den Allradantrieb quattro zwar Achtungserfolge, eine breite Akzeptanz als konkurrenzfähiges Angebot zu Mercedes-Benz- oder BMW-Produkten, erfuhren diese ersten drei Modelle jedoch noch nicht.
Erst Mitte 1994 präsentierte Audi mit dem A8 eine völlig eigenständige Oberklasse-Modellreihe. Um in diesem Segment neben der Mercedes-Benz S-Klasse und der BMW 7er-Reihe bestehen zu können, wurde er alternativ mit einigen technischen Besonderheiten ausgestattet, welche die Konkurrenz noch nicht bot.
Dazu gehörte der Allradantrieb „quattro“ und die weltweit erste Aluminiumkarosserie in einem Serienfahrzeug der Oberklasse. Kritik musste sich der Wagen von jeher im Komfort-Kapitel gefallen lassen – ein Tribut an die eher sportliche Gesamtauslegung.
Als Basismotorisierung kam ein 2,8-l-Benziner mit sechs Zylindern zum Einsatz. Das andere Ende der Motorenpalette markierte der W12-Zylinder. Der überwiegende Teil der Käufer bestellte den 8-Zylinder mit 4,2 Litern Hubraum, von dem auch der betont sportliche Ableger „S8“ stammt. Der erste A8 mit Dieselmotor (2.5 TDI) erwies sich mit seiner Leistung von 110 kW (150 PS) als untermotorisiert und wurde ab dem Modelljahr 2000 durch eine Version mit 132 kW (180 PS) ersetzt. Im selben Jahr erfolgte die Vorstellung des ersten Achtzylinder-Diesels (TDI) als initialer Trendsetter für den lange anhaltenden Boom großvolumiger Dieselmotoren in der Oberklasse.
Nach acht Jahren Bauzeit wurde der intern D2 genannte Ur-A8 im November 2002 (Modelljahr 2003) von dem D3 abgelöst. Ziel der Neuentwicklung war es, unter Beibehaltung bewährter Stärken die vermeintliche Komfortschwäche des A8 zu mindern. Eine Sänfte wurde der neue A8 trotzLuftfederung nicht, die Käufer schien das jedoch nicht zu stören: 2008 belegte der A8 im Oberklassesegment mit 4446 zugelassenen Fahrzeugen Platz 2 der deutschen Zulassungsstatistik, hinter der Mercedes S-Klasse (8077 Einheiten) und vor dem BMW 7er mit 4226 Fahrzeugen.[1]
Das Motorenprogramm wurde überarbeitet, siehe auch Motoren des Typ D3. Als neues Basisaggregat diente der 2,8-l-Sechszylinder mit 154 kW (210 PS), während die Leistung des 4,2-l-Achtzylindermotors auf 257 kW (350 PS) erhöht wurde. Der 6,0-l-W12-Zylinder blieb im Programm, hinzu kam ein V10 mit 331 kW (450 PS), der dem S8 vorbehalten bleibt. Die meisten A8-Käufer entscheiden sich jedoch für einen Diesel: 2006 wurde der 4.2 TDI mit 240 kW (326 PS) als damals stärkster Dieselmotor der Welt in einer Serienlimousine vorgestellt.
Audi zeigte die neue Generation der Luxuslimousine erst auf dem Genfer Auto-Salon 2010.[2] Insgesamt wuchs der A8 um zehn Zentimeter auf 5,15 Meter.[3] Formal bleibt der Audi A8 beinah unverändert, nur die ausgeprägte seitliche Tornadolinie ist neu.[3] Die Basisversion des Audi A8 mit dem 2,8-Liter-FSI-Sechszylinder kam 2010 mit Vorderradantrieb und einem CVT-Getriebe (Multitronic).[3] Der Längsbaukasten erlaubt eine platzsparendere Bauweise – die Vorderachse des Audi wird um 15 Zentimeter weiter nach vorne gelagert.[3] Daraus resultiert eine ebenfalls verbesserte Gewichtsverteilung.[3]
Im Jahr 2008 wurden 94,1 % aller in Deutschland verkauften Audi A8 gewerblich zugelassen. [4]
Bauzeiten (Baujahre)
· 1994 bis 1999: Audi A8 Typ D2/4D
· 1999 bis 2001: Audi A8 Typ D2/4D Facelift 1 (geänderte Front, Aluleisten vorne/hinten, rechter Seitenspiegel gleich groß, geänderte Mittelkonsole, geänderte Türgriffe, weiße Seitenblinker)
· 2001 bis 2002: Audi A8 Typ D2/4D Facelift 2 (leicht geänderte Nebelscheinwerfer, Aluleiste am Aschenbecher und kleines Fach in der Mittelkonsole, Automatikgetriebe mit Schaltstufe „S“ anstatt 2/3/4)
· 2002 bis 2005: Audi A8 Typ D3/4E
· 2005 bis 2007: Audi A8 Typ D3/4E Facelift 1 (äußerlich am Singleframe-Kühlergrill zu erkennen)
· 2007 bis 2010: Audi A8 Typ D3/4E Facelift 2 (leicht geänderter Kühlergrill, Seitenblinker im Spiegelgehäuse, geänderte Rückleuchten)
· Seit 2010: Audi A8 Typ D4/4H
Antrieb
Während das Vorgängermodell Audi V8 ausschließlich mit dem Allradantrieb quattro ausgeliefert wurde, können die Kunden beim Audi A8 bei den kleineren Benzin-Motorvarianten zwischen Front- und Allradantrieb wählen. Frontantrieb ist in dieser Klasse unüblich, normalerweise sind Oberklassenmodelle mit Hinterradantrieb ausgestattet. Der von Audi beworbene Allradantrieb stellte zur Markteinführung ebenso eine Neuerung in der Oberklasse dar.
Bis zum Baujahr 1996 wurde in Verbindung mit 4,2-l-Motor (alle Allrad) nur eine 4-Gang-Automatik verbaut – ab Baujahr 1997 eine 5-Gang-Automatik. Für die kleineren Motoren wurde wahlweise ein Handschaltgetriebe angeboten. Für die 4,2-Liter-Motorisierung konnte später im S8 auch zwischen einer Sechsgang-Handschaltung oder einem Fünfstufen-Automatikgetriebe gewählt werden. Mit dem Modell D3 wurde für Fahrzeuge mit Frontantrieb das stufenloses Automatikgetriebe Multitronic angeboten, bei Modellen mit Quattro-Antrieb kam ein sechsstufiges Tiptronic-Getriebe mit dynamischen Schaltprogrammen zum Einsatz. Die drehmomentstarken Diesel- und Benzinvarianten werden ausschließlich mit Allradantrieb ausgeliefert (ab 2005).
Karosserie
Die Karosserie des Audi A8 besteht komplett aus Aluminium. Dadurch sollen Rostprobleme endgültig der Vergangenheit angehören, wobei allerdings auch Aluminium unter bestimmten Umständen Korrosion unterworfen ist. Die selbsttragende Aluminiumkarosserie trägt den Namen Audi Space Frame. Schon das Vorgängermodell des ersten Audi A8 hatte eine vollverzinkte Karosserie, bei der Rostschäden äußerst selten vorkamen, in aller Regel nur nach unsachgemäß instandgesetzten Unfallschäden.
Ein weiteres Entwicklungsziel war und ist die Senkung des Fahrzeuggewichtes und damit verbunden, des Verbrauchs. Dieses gelang nur zum Teil, da das Fahrzeug mit allen technisch möglichen Ausstattungsdetails ausgerüstet werden sollte. Dazu gehört unter anderem der Quattro-Antrieb, der das Gewicht um etwa 100 kg erhöht. Dennoch war der Audi A8 leichter als die vergleichbare BMW 7er-Reihe oder die Mercedes S-Klasse. Mit der Produktionseinstellung des Audi A2 ist der A8 nun wieder das einzige Großserienfahrzeug, dessen Karosserie komplett aus Aluminium gefertigt wird.
Der Audi A8 wird ausschließlich als Limousine mit Stufenheck angeboten. Eine Kombiversion befindet sich nicht im Lieferprogramm.
Im September 2001 stellte Audi auf der IAA die Studie des Audi Avantissimo vor – eine Kombivariante des Audi A8 D2. Auch wenn die Reaktionen des Publikums überwiegend positiv waren, ist die Produktion eines solchen Kombis von Audi für die nähere Zukunft, nicht vorgesehen.
Während die optional wählbare, verlängerte Karosserievariante des Audi V8 noch imposant war, hält sich die Langversion des Audi A8 optisch zurück. Der Grundgedanke eine Pullman-Limousine à la Mercedes im Stil der amerikanischen Stretchlimousinen zu fertigen, wurde von der Konzernführung nie umgesetzt, da er der Markenphilosophie des selbst steuernden sportlichen Fahrers entgegensteht.
Mit der Übernahme des Zwölfzylindermotors (W12) mit 6 Litern Hubraum und nun 331 kW (450 PS) vom D2 erhielt der A8 (D3) 2004 als erster den von nun an die Front aller Audis prägenden Singleframe-Kühlergrill.
Die Liste der Sonderausstattungen für den aktuellen A8 enthält nun Positionen wie einen Abstandsregeltempomaten Adaptive Cruise Control (ACC) sowie dynamisches Kurvenlicht. Die „Adaptive Air Suspension“ genannte Luftfederung zählt zur Serienausstattung. Der A8 ist eines der ersten Autos, die ab Werk anstatt mit einer einfachen Bluetooth-Freisprechanlage mit einem Bluetooth-Autotelefon mit SIM Access Profile lieferbar sind (ab Produktionswoche 34/2006).
Der A8 in der Öffentlichkeit und den Medien
Audi setzte Ende der 1990er-Jahre stark auf medienwirksame Auftritte. So diente der damalige Audi S8 als Fluchtfahrzeug im Film Ronin (1998). Auch in den Filmen Matrix Reloaded, Transporter – The Mission und Transporter 3 wurde jeweils ein Audi A8 eingesetzt. Audi stellte auch Wagen für die Teilnehmer des EU-Beitrittsgipfels 2003 in Athen zur Verfügung, dabei wurden alle Regierungschefs und Außenminister in Audi A8 chauffiert.
Gerhard Schröder setzte erstmals den Audi A8 als Staatskarosse ein, auch Angela Merkel nutzt einen A8. Bis dahin kamen die Fahrzeuge hoher Politiker zumeist von Mercedes-Benz oder seltener von BMW.
Audi A8 (Typ D2/4D)
Ottomotoren
Modell |
Hubraum |
Leistung |
Drehmoment |
Antrieb |
Bauzeit |
Sechszylinder-V-Motor |
|||||
2.8 (12V) |
2771 cm³ |
128 kW (174 PS)/5500 min−1 |
250 Nm / 3500 min−1 |
Front/quattro |
1994–1996 |
2.8 (30V) |
2771 cm³ |
142 kW (193 PS)/6000 min−1 |
280 Nm / 3200 min−1 |
Front/quattro |
1996–2002 |
Achtzylinder-V-Motor |
|||||
3.7 |
3697 cm³ |
169 kW (230 PS)/5500 min−1 |
315 Nm / 2700 min−1 |
Front/quattro |
1995–1998 |
3.7 |
3697 cm³ |
191 kW (260 PS)/6000 min−1 |
350 Nm / 3250 min−1 |
Front / quattro |
1998–2002 |
4.2 quattro |
4172 cm³ |
175 kW (238 PS)/ |
410 Nm / 3000 min−1 |
quattro |
1999–2000 |
4.2 quattro |
4172 cm³ |
220 kW (300 PS)/6000 min−1 |
400 Nm / 3300 min−1 |
quattro |
1994–1998 |
4.2 quattro |
4172 cm³ |
228 kW (310 PS)/6200 min−1 |
410 Nm/3000−4000 min−1 |
quattro |
1999–2002 |
S8 |
4172 cm³ |
250 kW (340 PS)/6600 min−1 |
410 Nm /3500 min−1 |
quattro |
1996–1999 |
S8 |
4172 cm³ |
265 kW (360 PS)/7000 min−1 |
430 Nm /3400 min−1 |
quattro |
1999–2002 |
Zwölfzylinder-W-Motor |
|||||
6.0 W12 quattro |
5998 cm³ |
309 kW (420 PS)/6000 min−1 |
550 Nm/3500−4750 min−1 |
quattro |
2001–2002 |
(2001–2002)
Dieselmotoren
Modell |
Hubraum |
Leistung |
Drehmoment |
Antrieb |
Bauzeit |
Sechszylinder-V-Motor |
|||||
2.5 TDI |
2496 cm³ |
110 kW (150 PS)/4000 min−1 |
310 Nm / 1500−3200 min−1 |
Front / quattro |
1997–2000 |
2.5 TDI |
2496 cm³ |
132 kW (180 PS)/4000 min−1 |
370 Nm / 1500−2500 min−1 |
Front / quattro |
1999–2002 |
Achtzylinder-V-Motor |
|||||
3.3 TDI quattro |
3328 cm³ |
165 kW (224 PS)/4000 min−1 |
480 Nm / 1800−3000 min−1 |
quattro |
1999–2002 |
Audi A8 (Typ D3/4E)
Motoren
Als der Audi A8 D3 im Oktober 2002 auf den Markt kam, waren drei Motorvarianten verfügbar, bei denen es sich jeweils um Achtzylinder-Modelle handelte. Angeboten wurde ein 3,7-Liter-Motor mit 206 kW (280 PS), der gegenüber dem Vorgängermodell 15 kW (20 PS) mehr leistet, und ein ausschließlich mit Allradantrieb erhältlicher 4,2-l-Motor mit 246 kW (335 PS).
Als Diesel wurde zunächst ein Achtzylinder mit vier Litern Hubraum und Quattro-Allradantrieb angeboten, der mit 202 kW (275 PS) und maximalen 650 Nm Drehmoment in 6,7 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. Für dieses Modell ist seit 2009 ein Partikelfiltersystem erhältlich, welches die Zuteilung der grünen Feinstaubplakette für Fahrten in alle Umweltzonen bewirkt.[5]
2003 erschien für den A8 als Einstiegsmodell ein Dreiliter-Sechszylinder mit 162 kW (220 PS) und Frontantrieb. 2004 folgte das Zwölfzylindermodell (W12) mit 6 Litern Hubraum und 331 kW (450 PS).
Als Diesel-Einstiegsmodell wurde 2004 ein Dreiliter-Sechszylinder mit Common-Rail-Einspritzung und 171 kW (233 PS) präsentiert, der – wie die meisten Motoren im A8 – nur mit Quattro-Antrieb erhältlich ist. 2005 wurde der Vierliter-Diesel durch ein überarbeitetes 4,1-Liter-Modell mit 240 kW (326 PS) und 650 Nm ersetzt.
Mit der Modellpflege im September 2005 wurden der 3,0-l-Sechszylinder und der 3,7-l-V8 aus dem Programm genommen und durch einen 3,2-l-V6 mit 191 kW (260 PS) und Benzindirekteinspritzung ersetzt. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch der 4,2-l-V8 MPI (Multipoint Injection) Motor mit 246 kW (335 PS) gegen den 4,2-l-V8 FSI (Benzindirekteinspritzung) Motor mit 257 kW (350 PS) ersetzt. Später folgte mit dem 2,8-l-V6 ein weiterer Einstiegsmotor, der 154 kW (210 PS) leistet und sich durchschnittlich mit 8,3 Litern Benzin auf 100 km begnügen soll.
Die sportliche Variante des A8, der S8, erschien 2006 mit einem 5,2-Liter-Zehnzylinder-Motor und 331 kW (450 PS). Dieser stellt eine sportlichere und günstigere Alternative zum gleich starken W12 dar.
Ein weiteres Facelift folgte im September 2007. Zu den Neuerungen zählten überarbeitete Heckleuchten, geänderte Nebelscheinwerfer und ein neuer Einstiegsbenziner mit 2,8 Litern Hubraum (2.8 FSIe).
Benziner
Modell |
Hubraum |
Leistung |
Drehmoment |
Antrieb |
Version |
Bauzeit |
|
Sechszylinder-V-Motor |
|||||||
A8 2.8 FSI |
2773 cm³ |
154 kW (210 PS) |
280 Nm bei |
Front |
|
2007–2010 |
|
A8 3.0 |
2976 cm³ |
162 kW (220 PS) |
300 Nm bei |
Front |
auch als Lang |
2003–2005 |
|
A8 3.2 FSI |
3123 cm³ |
191 kW (260 PS) |
330 Nm bei |
Front/quattro |
auch als Lang |
2005–2010 |
|
Achtzylinder-V-Motor |
|||||||
A8 3.7 |
3697 cm³ |
206 kW (280 PS) |
350 Nm bei |
quattro |
|
2002–2006 |
|
A8 4.2 |
4172 cm³ |
246 kW (335 PS) |
430 Nm bei |
quattro |
auch als Lang |
2002–2006 |
|
A8 4.2 FSI |
4163 cm³ |
257 kW (350 PS) |
440 Nm bei |
quattro |
auch als Lang |
2006–2010 |
|
Zehnzylinder-V-Motor |
|||||||
S8 |
5204 cm³ |
331 kW (450 PS) |
540 Nm bei |
quattro |
|
2006–2010 |
|
Zwölfzylinder-W-Motor |
|||||||
A8 6.0 W12 |
5998 cm³ |
331 kW (450 PS) |
580 Nm bei |
quattro |
auch als Lang |
2004–2010 |
|
Diesel
Modell |
Hubraum |
Leistung |
Drehmoment |
Antrieb |
Version |
Bauzeit |
Sechszylinder-V-Motor |
||||||
A8 3.0 TDI |
2967 cm³ |
171 kW (233 PS) |
450 Nm bei |
quattro |
auch als Lang |
2004–2010 |
Achtzylinder-V-Motor |
||||||
A8 4.0 TDI |
3936 cm³ |
202 kW (275 PS) |
650 Nm bei |
quattro |
auch als Lang |
2003–2005 |
A8 4.2 TDI |
4134 cm³ |
240 kW (326 PS) |
650 Nm bei |
quattro |
auch als Lang |
2005–2010 |
Audi A8 (Typ D4/4H)
Die dritte Generation des A8 wurde am 1. Dezember 2009 in Miami auf der Design Miami vorgestellt.[6] Drei Monate nach der Vorstellung kam das neue Modell auf den deutschen Markt.
Karosserie
Die Aluminiumkarosserie des D4/4H ist acht Zentimeter länger als die des Vorgängers. Die Version mit kurzem Radstand misst etwa 5,14 m, die mit langem Radstand etwa 5,27 m. Im Vergleich zu seinen Konkurrenten ist der A8 trotz Gewichtszunahme im Vergleich zum Vorgänger mit einem Gewicht von 1905 bis 2120 kg eines der leichtesten Modelle seiner Klasse, nur der Jaguar XJ ist noch leichter. Der cw-Wert liegt bei 0,26.[7]
Technische Ausstattung
Beim Audi D4/4H bietet Audi ein Paket verschiedener technischer Maßnahmen an. Diese sollen den Komfort des Fahrers im Fahrzeug steigern, eine ausreichende Sicherheit gewährleisten und den Kraftstoffverbrauch senken. Zu den Maßnahmen gehören:
· Vernetzung aller elektronisch gesteuerten Systeme durch FlexRay: Beispielsweise berücksichtigen der Abstandsregeltempomat und die adaptiven Scheinwerfer Informationen des Navigationssystems und der Kamera unter dem Rückspiegel. Dadurch kann das Autobahnlicht schon an der Auffahrt und das Kurvenlicht vor dem Erreichen der Kurve aktiviert werden. Das Licht wird auch an das jeweilige Land angepasst: Bei der Ankunft in Ländern mit Linksverkehr wird die entsprechende Leuchteinheitengruppe automatisch aktiviert, selbst wenn das Navigationssystem ausgeschaltet ist.[8]
· Der A8 wird mit einem mobilen Breitband-Internetzugang angeboten, mit UMTS-3G-Technologie[9] ebenso wie 3D-Navigation mit Google-Earth-Unterstützung.[10]
· Adaptiver Fernlichtassistent: eine Kamera erkennt nachts entgegenkommende oder vorausfahrende Fahrzeuge und regelt das Fernlicht und die Leuchtweite gleitend.[11]
· Spurhalteassistent (Audi lane assist)
· Spurwechselassistent (Audi side assist)
· Nachtsichtassistent mit Fußgänger-Erkennung
· Geschwindigkeitslimit-Assistent
· Abstandsregeltempomat (adaptive cruise control) mit Stop-&-Go-Funktion (0–250 km/h) inklusive automatischer Notbremsung (Audi pre sense): Nutzt mehrere Radarsensoren, eine Videokamera (erstmals bei einem deutschen Hersteller[12]) und die Sensoren der Einparkhilfe. Im zähfließenden Verkehr oder im Stau regelt es das Abbremsen und das Anfahren. In Verbindung mit den Radarsensoren des Spurwechselassistenten wird in Situationen, bei denen eine Kollision unvermeidlich ist, eine autonome Vollverzögerung eingeleitet, um die Stärke des Aufpralls so weit wie möglich zu verringern.
· Einpark-Assistent
· Die achtstufige Tiptronic mit der sogenannten Shift-by-wire-Technologie
· Eine Dynamiklenkung für ein präziseres Lenkgefühl
· Eine Karosserie aus Aluminium, Audi Space Frame genannt, zur Reduktion des Gewichts und Kraftstoffverbrauchs.
· Durch das optional erhältliche quattro mit Sportdifferenzial an der Hinterachse können die einzelnen Räder der Hinterachse ein unterschiedliches Antriebsmoment erhalten. Die Kraft wird beim Anlenken oder beim Beschleunigen in einer Kurve gezielt zum kurvenäußeren Hinterrad gelenkt, wodurch das Auto von der Antriebskraft in die Kurve hineingedrückt wird und dem Winkel der Vorderräder folgt.
· Das serienmäßig erhältliche Audi drive select, ein System, das es erlaubt, einige Fahrdynamikregelsysteme elektronisch zu beeinflussen.
· Optionale energiesparende LED-Scheinwerfer, die Abblendlicht, Fernlicht, Tagfahrlicht, Blinklicht und statisches Abbiegelicht enthalten. Ab 110 km/h wird die Reichweite von der Autobahn-Funktion erhöht.
Motoren
Zu Beginn wurden zwei Motorenvarianten angeboten: je ein 4,2-l-V8 als Benziner und Turbodiesel. Da die Konkurrenz in der Oberklasse für diese Leistungsklasse inzwischen auf sparsamere V6-Biturbo-Motoren setzt, ist der V8-Diesel der letzte seiner Art in dieser Klasse. Später folgte ein 3-l-V6 mit Kompressoraufladung.
Seit Ende 2010 sind auch ein V6-Diesel und ein W12-Benziner sowie eine Langversion verfügbar.
Des Weiteren ist seit August 2011 eine Einstiegsversion mit Frontantrieb und einem modifizierten 3.0 TDI mit 150 kW (204 PS) und 6,0 Liter Normverbrauch verfügbar. Auch die Sportversion S8 wurde bereits vorgestellt. Das Modell hat, wie die beiden neuen Sportmodelle S6 und S7 von Audi, einen 4.0 V8 mit Biturboaufladung, der im S8 520 PS und 650 Nm bereitstellt, anstatt 420 PS und 550 Nm wie in den beiden anderen Modellen. Der Audi S8 soll von 0 auf 100 km/h in 4.2 Sekunden sprinten. Dieser Motor verfügt über Zylinderabschaltung (auch bei S6 und S7 der Fall), das heißt, im Teillastbereich werden nur vier von den insgesamt acht Zylindern genutzt. Das trägt zum effizienteren Verhalten bei. Seit April 2012 ist der Audi A8 auch mit Hybridantrieb erhältlich.[13]
Technische Daten
|
2.0 TFSI hybrid (L) |
3.0 TFSI (L) |
4.2 FSI (L) |
4.0 TFSI (L) |
4.0 TFSI (S8) |
6.3 FSI L |
3.0 TDI |
3.0 TDI (L) |
4.2 TDI (L) |
Bauzeitraum: |
seit 04/2012 |
seit 06/2010 |
12/2009–04/2012 |
seit 04/2012 |
seit 01/2011 |
seit 08/2011 |
seit 06/2010 |
seit 12/2009 |
|
Motorart: |
Hybridmotor |
Ottomotor |
Dieselmotor |
||||||
Motortyp: |
Reihenbauart, Direkteinspritzung,Elektromotor |
V-Bauart, Direkteinspritzung |
W-Bauart, Direkteinspritzung |
V-Bauart, Common-Rail-Einspritzung, Dieselrußpartikelfilter |
|||||
Motoraufladung: |
Turbolader |
Kompressor[14] |
— |
Bi-Turbolader |
— |
Turbolader |
|||
Zylinder/Ventile: |
4/16 |
6/24 |
8/32 |
12/48 |
6/24 |
8/32 |
|||
Hubraum: |
1984 cm³ |
2995 cm³ |
4163 cm³ |
3993 cm³ |
6299 cm³ |
2967 cm³ |
4134 cm³ |
||
max. Leistung |
180 kW (245 PS)/ |
213 kW (290 PS)/ |
273 kW (372 PS)/ |
309 kW (420 PS)/ |
382 kW (520 PS)/ |
368 kW (500 PS)/ |
150 kW (204 PS)/ |
184 kW (250 PS)/ |
258 kW (350 PS)/ |
max. Drehmoment |
480 Nm/ |
420 Nm/ |
445 Nm/ |
600 Nm/ |
650 Nm/ |
625 Nm/ |
400 Nm/ |
550 Nm/ |
800 Nm/ |
Antriebsart, serienmäßig: |
Vorderradantrieb |
Allradantrieb |
Vorderradantrieb |
Allradantrieb |
|||||
Getriebeart, serienmäßig: |
8-Gang-tiptronic |
||||||||
Leergewicht: |
1945–1995 kg |
1905–1955 kg |
1910–1960 kg |
1970–2020 kg |
2050 kg |
2130 kg |
1870 kg |
1915–1965 kg |
2070–2120 kg |
maximale Zuladung: |
600–650 kg |
650–690 kg |
650 kg |
600 kg |
710 kg |
650–730 kg |
625–665 kg |
||
Beschleunigung, 0–100 km/h: |
7,7–7,9 s |
6,1–6,2 s |
5,7–5,8 s |
4,6–4,7 s |
4,2 s |
4,7 s |
7,9 s |
6,1–6,2 s |
5,5–5,6 s |
Höchstgeschwindigkeit: |
228–235 km/h |
250 km/h (abgeregelt) |
235–239 km/h |
250 km/h (abgeregelt) |
|||||
Kraftstoffverbrauch |
6,3–6,4 l Super |
8,8–9,3 l Super |
9,5–9,7 l Super |
9,4–9,5 l Super |
10,1 l Super |
11,9–12,4 l Super |
5,9–6,0 l Diesel |
6,4–6,6 l Diesel |
7,4–7,8 l Diesel |
CO2-Emission, kombiniert: |
147–149 g/km |
204–217 g/km |
219–224 g/km |
219–221 g/km |
235 g/km |
277–290 g/km |
155–158 g/km |
169–176 g/km |
195–204 g/km |
Abgasnorm nach EU-Klassifikation: |
Euro 5 |
Euro 5/Euro 61 |
Euro 5 |
1 Euro 5 bei 3.0 TDI quattro tiptronic, Euro 6 bei 3.0 TDI clean diesel quattro tiptronic
Getriebe
Die Kraftübertragung erfolgt über die achtstufige Tiptronic. Die Gangwahl erfolgt per Vortippen des Wählhebels, wonach dieser selbstständig wieder in seine Ausgangsposition zurückkehrt.
Mit der so genannten Shift-by-wire-Technologie erfolgt die elektronische Übermittlung des Wählvorgangs. Dabei wird der Schaltbefehl an das Hauptsteuergerät des Autos weitergegeben, das dann die mechanischen Gangwechsel über Stellmotoren vornimmt. Daraus resultieren kurze Gangwechselzeiten, die zusammen mit niedrigen Fahrdrehzahlen für reduzierten Verbrauch und höheren Fahrkomfort sorgen. Beim Abstellen des Fahrzeugs wird die Parksperre automatisch eingelegt.
Sondermodelle
Basierend auf den Audi A8 D4 wird das Sonderschutzfahrzeug A8 L Security mit möglichen Schutzklassen B6 oder B7 angeboten.